TikTok-Star Jools Lebron kämpft um ihre Marke
Jools Lebron, die durch ihre Ausdrücke "very demure", "very mindful" berühmt wurde, steht möglicherweise vor einem Rechtsstreit.
Jools Lebron, die durch ihre Ausdrücke "very demure", "very mindful" berühmt wurde, steht möglicherweise vor einem Rechtsstreit.
Die Chicagoer Creatorin Jools Lebron, die durch ihre Ausdrücke "very demure", "very mindful" und "very cutesy" berühmt wurde, steht nun vor einem Rechtsstreit um die Markenrechte an ihren viralen Phrasen.
Lebron erlangte im August 2024 über Nacht Berühmtheit, weil sie ein TikTok-Video gepostet hatte, in dem sie ihr Arbeits-Make-up zeigte. "Siehst du, wie ich mein Make-up für die Arbeit mache? Sehr zurückhaltend. Sehr bedacht ["very demure, very mindful", d. Red.]. Ich komme nicht mit einem grünen Cut-Crease zur Arbeit. Ich sehe nicht aus wie ein Clown, wenn ich zur Arbeit gehe. Ich übertreibe es nicht. Ich bin sehr bedacht bei der Arbeit".
Die Worte "very demure", "very mindful" und "very cutesy" schlugen ein wie eine Bombe und sollen Jools Lebron nun neben Millionen-Followern auch Millionen Dollar einbringen.
Doch das Potenzial hinter den Phrasen haben schnell auch andere entdeckt und so versuchten gleich mehrere Personen und Unternehmen Varianten von "very demure" als Marke schützen zu lassen.
Doch kein "demurer" Rechtsstreit?
Jefferson Bates aus Washington hatte Lebrons Phrasen als einer der ersten zur Markeneintragung angemeldet. Das geht aus rechtlichen Dokumenten hervor die von NBC News eingesehen wurden. Der Antrag wurde am 20. August 2024 gestellt, ohne Urheberin Jools Lebron in der Anmeldung zu erwähnen. Nur vier Tage später erkannte die Gründerin der "X"-ähnlichen Plattform "Hive Social", Kassandra Pop, ebenfalls das Potenzial der viralen Sätze und meldete "very demure, very cutesy" für Werbezwecke beim Markenrechtsamt an.
In einem inzwischen gelöschten TikTok-Video äußerte Lebron ihre Frustration darüber und sprach davon, dass sie das Gefühl habe, "den Ball fallengelassen" zu haben. Außerdem gab sie an, sich nicht genug bemüht zu haben, die Rechte an ihren Phrasen zu sichern.
Jools Lebron: "Wir haben es geklärt"
Kassandra Pop, die auch als Raluca Pop bekannt ist und die Social-Media-App "Hive Social" gegründet hat, erklärte, dass sie den Markenantrag eingereicht habe, um Lebron zu helfen. Pop sagte gegenüber NBC News, dass Lebron diejenige sei, die den Ausdruck kreiert und populär gemacht habe und deshalb auch die Vorteile daraus ziehen sollte. Sie fügte hinzu, dass sie den Markenschutz derzeit auf Jools Lebron übertragen lasse.
Lebron selbst hat dazu bisher keine konkrete Stellungnahme abgegeben. Letzte Woche postete sie jedoch ein Update auf TikTok und deutete an, dass der Markenstreit gelöst werde: "Wir haben es geklärt, und damit belasse ich es. Mama hat jetzt ein Team."
Herausforderungen im Markenrecht
Im Bereich des Markenrechts zählt vor allem, wer zuerst eine Phrase kommerziell nutzt oder eine Registrierung beantragt, nicht unbedingt, wer sie populär gemacht hat. Alexandra J. Roberts, Professorin für Recht an der Universität von New Hampshire, erklärt in einem von ihr verfassten Artikel, dass "die Gesetze zum geistigen Eigentum so strukturiert sind, dass sie bestimmte Formen von Innovation, Handel und Kunst bevorzugen und schützen“.
Das US-Patent- und Markenamt (USPTO) prüft jede Markenanmeldung, was zwischen sechs bis neun Monate dauern kann. Bei Genehmigung müssen die Antragsteller innerhalb von drei Jahren nachweisen, dass sie die Marke im Handel verwenden. Roberts weist darauf hin, dass weniger als die Hälfte der Anmeldungen letztlich zu eingetragenen Marken werden - die Chancen aus einer viralen Phrasen eine eingetragene Marke machen zu können, seien laut Roberts noch geringer.