Studie schaut den Deutschen tief ins Schuhregal
Jeder hat sie. Aber wie, warum und welche Schuhe kaufen wir? Das hat eine repräsentative Stude jetzt unter die Lupe genommen.
Jeder hat sie. Aber wie, warum und welche Schuhe kaufen wir? Das hat eine repräsentative Stude jetzt unter die Lupe genommen.
Die Zahlen und Fakten stammen von niemand Geringerem als dem SIEMES Schuhcenter – einer der wichtigsten Händler der Republik für alles zwischen Flip-Flops und Winter-Boots. Da die aktuelle Metastudie repräsentativ ist, kannst du sie außerdem nutzen, um zu schauen, wie mainstreamig dein persönliches Footwear-Verhalten ist. Doch was steht drin in der Arbeit, die sich primär mit dem Schuh-Jahr 2024 befasst?
Solche Zahlen dürften manch andere Branchen neidisch machen: 2024 setzte der Schuhhandel hierzulande Footwear im Wert von 11,62 Milliarden Euro um. Das ist fast die Hälfte dessen, was der rheinland-pfälzischen Landesregierung als Jahresbudget zur Verfügung steht.
Dabei war 2024 sogar ein nicht ganz optimales Jahr für deutsche Schuhhändler:
Die Studie zeigt allerdings klar auf: Das geht vor allem zulasten des stationären Handels. Dessen Umsätze sanken um 1,5 Prozent, wohingegen die Online-Sparte um 0,7 Prozent anwuchs.
Zum Vergleich: Der gesamteuropäische Schuhmarkt wuchs im Vergleichszeitraum um 3,6 Prozent.
Wenn du die Wohnung verlässt, trägst du dann Sneaker oder Sportschuhe? Falls ja, reitest du eine der größten Erfolgswellen dieser Art von Fashion. Denn auch in jüngster Vergangenheit waren diese Modelle die Lieblinge von Händlern und Käufern. Aufgeschlüsselt aus der Studie:
Mit anderen Worten: Auch an den Füßen zeigt sich, dass strenge Dresscodes immer seltener gefordert und gewählt werden. Dementsprechend stehen die Klassiker im Vergleich mit früheren Zeiten bei nur noch wenigen im Regal.
Schuhe lassen sich, je nach Preis, in drei Bereiche einteilen:
Hier weist die Studie zwei wichtige Facts nach:
Dazu schlüsselt die Arbeit auch die Ausgabenbereitschaft je nach Schuhart auf. So wollen beispielsweise 74,1 Prozent der Befragten höchstens 40 Euro für Hausschuhe ausgeben. Umgekehrt würden nur 15,4 Prozent so wenig für Winterstiefel ausgeben, wohingegen 30,9 Prozent dafür mehr als 100 Prozent bezahlen würden.
Besonders spannend wird es, weil die Studie auch demografische Faktoren betrachtet – und dabei zeigt, dass Sparsamkeit sowohl bei unterdurchschnittlich als auch überdurchschnittlich Verdienenden ausgeprägt ist. Bei ersteren wären nur 2,6 Prozent bereit, für ein neues Schuhpaar über 150 Euro zu zahlen. Selbst bei den Besserverdienenden würden nur 10,6 Prozent so viel Geld auf den Tresen legen.
Wahrscheinlich kennst du die sattsam bekannten Klischees von Frauen, deren Schuhschränke vor lauter teuren Modellen überquellen und von Männern, die mit zwei, drei, günstigen Paaren zufrieden sind. Ganz falsch ist das nicht. Dennoch zeigt die Studie, dass es in der Realität weit weniger extrem zugeht. So sieht’s aus:
Über die Geschlechter hinweg besitzen übrigens 60 Prozent der Deutschen höchstens 10 Paare. 54,6 Prozent kaufen mehrmals im Jahr neu – und geben damit jährlich rund 350 Euro aus.
Kennst du das? Eigentlich willst du etwas völlig anderes besorgen. Als du nachhause kommst, hast du aber trotzdem ein neues Paar Schuhe in der Tüte, weil du einfach nicht widerstehen konntest. Kommt definitiv bei mehr Menschen vor, als du vielleicht glaubst – und häufiger als in den vergangenen Jahren:
Gaben nämlich Ende 2023 noch 67 Prozent der Deutschen an, Spontankäufe zu reduzieren, hat sich der Wert jetzt wieder den 50 Prozent angenähert. Die andere Hälfte gehört zu denjenigen, die ihre Schuhe geplanter shoppen gehen.
Als Digital Native wäre es für dich wohl eher ungewöhnlich, wenn deine Generation es nicht auch beim Schuhkauf digital bevorzugen würde. Die wichtigsten Zahlen aus der Studie, die das belegen:
Zudem ist deine Alterskohorte auch derjenige, an den sich die auf aggressives Social-Media-Marketing und Gewinnspiele setzenden asiatischen Online-Markplätze vorzugsweise richten. Falls bei dir also schon mal Kartons mit chinesischem Absender geliefert wurden, bist du in guter Gesellschaft.