So würden Kinder und Jugendliche wählen
Die U18-Bundestagswahl ist ein spannendes Stimmungsbarometer für das politische Interesse und die Meinungen von Kindern und Jugendlichen.
Die U18-Bundestagswahl ist ein spannendes Stimmungsbarometer für das politische Interesse und die Meinungen von Kindern und Jugendlichen.
In 1.812 Wahllokalen haben bundesweit 166.443 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ihre Stimme bei der U18-Bundestagswahl abgegeben. Diese symbolische Wahl gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv mit Politik auseinanderzusetzen und zu zeigen, welche Themen und Parteien sie bewegen.
Die Ergebnisse im Überblick
Die Partei Die Linke erhielt mit 20,8 Prozent die meisten Stimmen. Dahinter folgten die SPD mit 17,9 Prozent, die CDU/CSU mit 15,7 Prozent und die AfD mit 15,5 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen landeten bei 12,5 Prozent, die Tierschutzpartei erreichte 3,8 Prozent, die FDP und das Bündnis Solidarische Welt (BSW) jeweils 3,4 Prozent. 7 Prozent* der Stimmen entfielen auf weitere Parteien.
Fazit: Hätten Kinder und Jugendliche die Wahl, dann würde sich die Mehrheit für die Linkspartei entscheiden.
*Die genauen Ergebnisse können beim deutschen Bundesjugendring eingesehen werden.
"Du verdienst mehr"
Im Entwurf ihres Wahlprogramms für die Bundestagswahl setzt Die Linke auf soziale Gerechtigkeit. Die Partei fordert höhere Steuern für Wohlhabende, darunter einen Spitzensteuersatz der Erbschaftsteuer von 60 Prozent für Großvermögen ab einem zu versteuernden Erbe von drei Millionen Euro zuzüglich des Freibetrags.
Der Mindestlohn soll auf 15 Euro steigen, und es wird ein Rentenniveau von 53 Prozent sowie eine Mindestrente von 1.310 Euro angestrebt. Im ländlichen Raum möchte die Linke eine mindestens stündliche Anbindung an Bus und Bahn gewährleisten. Flüge, die kürzer als 500 Kilometer oder fünf Zugstunden sind, sollen verboten werden.
In der Außenpolitik plant die Linke, Initiativen wie die von China und Brasilien aufzugreifen, um Frieden in der Ukraine zu verhandeln. Die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland lehnt die Partei ab.
Zum kompletten Wahlprogramm der Linkspartei.
Jugendliche organisieren Wahl selbst
Die U18-Wahl wird komplett von Jugendlichen organisiert - von der Einrichtung der Wahllokale über die Gestaltung von Diskussionen mit Politiker:innen bis hin zur Stimmabgabe. Ziel ist es, das Interesse an Demokratie zu wecken und jungen, noch nicht wahlberechtigten, Menschen eine Stimme zu geben.
Ein Erfolg für die Demokratiebildung
Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings, betont: "Jede der 166.443 Stimmen zeigt, dass Jugendliche wählen wollen und ihre Beteiligung einfordern." Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, ergänzt: "Die U18-Wahl steht für Kinderrechte und stärkt unser demokratisches Gemeinwesen."
Appell an die Politik
Die Ergebnisse der U18-Wahl sollen der Politik verdeutlichen, dass junge Menschen ernst genommen werden wollen. Forderungen nach einer Senkung des Wahlalters werden immer lauter. Die U18-Wahl ist ein klarer Aufruf: Junge Menschen möchten mitbestimmen und verdienen es, gehört zu werden.
Die U18-Bundestagswahl zeigt eindrucksvoll: Junge Menschen sind politisch interessiert und bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es liegt nun an der Politik, diese Stimmen ernst zu nehmen.