Ein Mann in traditioneller Kleidung macht ein Selfie mit Sonnenbrille vor der Skyline von Dubai. Im Hintergrund sind moderne Hochhäuser und ein künstlicher Wasserkanal zu sehen.
freepik.com 
Ein Mann in traditioneller Kleidung macht ein Selfie mit Sonnenbrille vor der Skyline von Dubai. Im Hintergrund sind moderne Hochhäuser und ein künstlicher Wasserkanal zu sehen.
Zwischen Instagram-Glanz und Gesetzesfalle

Selfies in Dubai? Das könnte teuer werden

Selfies in Dubai können zur Straftat werden: wer Personen oder Gebäude ohne Erlaubnis fotografiert, riskiert hohe Geldstrafen.

Ironie des Ganzen: Dubai gilt als Influencer-Paradies - und ist zugleich das Land mit den schärfsten Fotogesetzen

Ein Selfie mit Blick auf den Burj Khalifa, ein Reel - gedreht im Hotelpool - oder ein spontaner Schnappschuss in der Mall: Für viele Reisende gehören Urlaubsfotos einfach dazu. Doch was in Europa als harmlos gilt, kann in Dubai zu einem ernsthaften Problem werden. Denn ausgerechnet im Influencer-Hotspot der Reichen und Schönen gelten besonders strenge Gesetze rund ums Fotografieren - mit drakonischen Strafen.

Schnappschüsse aus Dubai: was verboten ist - und warum

Ironischer geht es kaum: Dubai lockt mit steuerlichen Vorteilen und scheinbar perfekter Kulisse unzählige Content Creator:innen an - und ist gleichzeitig eines der Länder mit den schärfsten Datenschutzgesetzen weltweit. 

In den Vereinigten Arabischen Emiraten schützt das sogenannte „Photography Law“ die Privatsphäre und kulturellen Werte mit eiserner Konsequenz. Schon das Ablichten fremder Personen ohne deren Einwilligung, ob bewusst oder zufällig im Hintergrund, gilt als Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht - und kann als Straftat gewertet werden. Besonders heikel ist die Veröffentlichung solcher Bilder in sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok.

Nicht erlaubt ist außerdem:

  • das Fotografieren von Regierungsgebäuden, Polizei, Militäreinrichtungen, Moscheen oder privaten Grundstücken
  • das Bearbeiten oder Verfälschen von Bildern, wenn dies rufschädigend oder diffamierend wirkt
  • das bloße Speichern privater Bilder von Dritten ohne deren Einwilligung
  • das Fotografieren für kommerzielle oder mediale Zwecke ohne behördliche Genehmigung

Warum so streng? Die Gesetze sollen die kulturellen und religiösen Werte schützen, Konflikte vermeiden und die Sicherheit des Landes garantieren. Verstöße gelten nicht als Kavaliersdelikte, sondern als Cybercrime - und werden auch so behandelt.

Ein junges Paar macht ein Selfie vor moderner Hochhauskulisse in Dubai. Im Hintergrund sind Wasser, Strand und Wolkenkratzer zu sehen.
freepik.com 
Ein junges Paar macht ein Selfie vor moderner Hochhauskulisse in Dubai. Im Hintergrund sind Wasser, Strand und Wolkenkratzer zu sehen.

Was droht bei Verstoß?

Wer in Dubai unerlaubt fotografiert oder Aufnahmen veröffentlicht, muss mit harten Konsequenzen rechnen: Es drohen Geldstrafen zwischen 150.000 und 500.000 AED (umgerechnet etwa 36.000 Euro bis 122.000 Euro) oder Haftstrafen von mehreren Monaten, vor allem bei Rufschädigung. In besonders schweren Fällen kann auch eine Kombination aus Haft und Geldstrafe drohen. 

Selbst Tourist:innen, die versehentlich gegen die Regeln verstoßen, sind nicht vor Strafen gefeit. Immer wieder berichten Ausländer:innen, dass ihre Handys kontrolliert oder sie aufgefordert wurden, Bilder zu löschen.

Selfie-Regeln weltweit: Von Japan bis Pamplona

Dubai steht mit seinen strengen Regeln zwar besonders im Fokus, ist aber längst nicht das einzige Reiseziel, an dem Selfies zur Stolperfalle werden können. Weltweit setzen immer mehr Länder Grenzen - aus ganz unterschiedlichen Gründen: Mal geht es um Sicherheit, mal um Rücksicht auf Kultur oder Umwelt.

In Pamplona etwa, wo jedes Jahr das berühmte Stierrennen stattfindet, sind Selfies mitten im Getümmel verboten. Die spanischen Behörden wollen damit verhindern, dass sich Waghalsige beim Versuch, ein virales Video zu drehen, selbst oder andere in Lebensgefahr bringen. 2014 musste ein Selfie-Jäger rund 3.000 Euro Strafe zahlen, weil er sich mit dem Handy zu nah an die rasenden Stiere wagte. Seitdem warnen die Veranstalter eindringlich davor, das Spektakel für Social Media zu nutzen.

No-Selfie-Zones in Indien

Ein tragischer Hintergrund steht hinter den sogenannten No-Selfie-Zonen in Mumbai: Nach mehreren tödlichen Unfällen beim Fotografieren in gefährlichen Situationen - etwa an Klippen, auf Bahngleisen oder in der Nähe von Wasser - erklärte die Stadt 2016 insgesamt 16 Zonen zu Selfie-freien Bereichen. In Ausnahmefällen wird ein Bußgeld verhängt.

Auch am Garoupe Beach an der Côte d’Azur zieht man Grenzen: Während der Hochsaison dürfen Urlauber dort keine Selfies mehr machen. Die Idee dahinter ist so charmant wie eindeutig - man möchte den Gästen wieder das „echte“ Urlaubserlebnis ermöglichen, ohne ständigen Selbstdarstellungsdruck.

In den USA wiederum haben Bundesstaaten wie New York und Kalifornien Gesetze erlassen, die Selfies mit Wildtieren wie Tigern, Löwen oder Bären untersagen - zum Schutz der Tiere, aber auch, um gefährliche Situationen für Menschen zu vermeiden.

Eine junge Frau mit Sonnenbrille und roten Kopfhörern macht ein Selfie mit einem Selfiestick. Sie steht draußen mit Koffer vor einem modernen Gebäude mit großen Glasfassaden und Metallsäulen
garetsvisual / freepik.com
Eine junge Frau mit Sonnenbrille und roten Kopfhörern macht ein Selfie mit einem Selfiestick. Sie steht draußen mit Koffer vor einem modernen Gebäude mit großen Glasfassaden und Metallsäulen

Japan verbietet Selfie-Sticks an Bahnhöfen 

Besonders sensibel reagiert man auch in Saudi-Arabien: In den heiligen Städten Mekka und Medina ist das Fotografieren - insbesondere während der Pilgerfahrt - aus Respekt vor der Religion strikt untersagt.

Und auch in Japan geht Sicherheit vor Social Media: An Bahnhöfen ist der Einsatz von Selfie-Sticks verboten, um Unfälle durch unbedachtes Filmen in der Nähe von Gleisen oder Stromleitungen zu verhindern. 

Nico Santos mit *NEU* ALL TIME HIGH

bigFM Deutschlands biggste Beats

bigFM Deutschlands biggste Beats


Es läuft:
Nico Santos mit *NEU* ALL TIME HIGH