Mexiko verbietet Junk Food an Schulen
Mexikanische Schulen haben sechs Monate Zeit, ein Regierungsverbot von Junk Food umzusetzen, andernfalls drohen hohe Geldstrafen.
Mexikanische Schulen haben sechs Monate Zeit, ein Regierungsverbot von Junk Food umzusetzen, andernfalls drohen hohe Geldstrafen.
In Mexiko gelten ab sofort strenge Regelungen, um den Verkauf von Junk Food in Schulen einzudämmen. Den Einrichtungen bleibt ein halbes Jahr, um entsprechende Maßnahmen umzusetzen, andernfalls drohen hohe Geldstrafen. Mit diesen neuen Vorschriften reagiert die mexikanische Regierung auf die alarmierend hohe Rate an Fettleibigkeit und Diabetes bei Kindern im Land. Die UN bezeichnete die Situation kürzlich als Notfall, was den Druck auf die Regierung erhöhte, um die Gesundheit von Kindern durch gesetzliche Schritte besser zu schützen.
2016 rief Mexiko angesichts der alarmierenden Diabetes- und Fettleibigkeitsraten einen epidemiologischen Notstand aus. Ein Drittel der mexikanischen Kinder und Jugendlichen ist übergewichtig oder fettleibig. Besonders besorgniserregend ist, dass Mexiko der größte Konsument von hochverarbeiteten Produkten und zuckerhaltigen Getränken in Lateinamerika ist. Studien zeigen, dass Vorschulkinder etwa 40 % ihrer Kalorien aus diesen ungesunden Produkten beziehen. Die Zahl der Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes liegt bereits bei 10,3 %, und die Krankheit breitet sich zunehmend auf Kinder und Jugendliche aus.
Die neuen Regeln an Schulen betreffen deshalb vor allem ungesunde Lebensmittel wie Limonaden mit hohem Zuckergehalt, Chips oder Süßigkeiten, die bislang oft als Snacks in und um Schulen verkauft werden.
Zusätzlich zu den Verkaufsverboten an Schulen führt die Regierung Warnhinweise für Lebensmittel ein, die übermäßige Mengen an Zucker, Salz oder Fett enthalten. Schwarze Etiketten auf Verpackungen sollen Konsumenten und besonders Eltern sensibilisieren und dazu anregen, gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. Diese Labels sind bereits an vielen Produkten zu sehen und sollen verhindern, dass ungesunde Lebensmittel leichtfertig konsumiert werden. Außerdem wird eine Verordnung der WHO und UNICEF umgesetzt, die besagt, dass ungesunde Produkte keinerlei Werbe-Elemente nutzen dürfen, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten - etwa Comic-Figuren oder Maskottchen.
Die neuen Regeln werden von Ernährungswissenschaftlern und Kinderschutzorganisationen begrüßt, die bereits seit Jahren ein Vorgehen gegen den ungebremsten Verkauf von Junk Food an Schulen fordern. Schulen stehen nun vor der Herausforderung, alternative, gesündere Angebote zu schaffen, die Kindern den Zugang zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln ermöglichen. Um die Umsetzung zu fördern, stellt die Regierung außerdem Bildungsprogramme bereit, die eine gesunde Ernährung sowie sportliche Aktivitäten in den Schulalltag integrieren sollen.
Für Mexiko sind diese Schritte wegweisend, da das Land eines der ersten weltweit ist, das der Junk-Food-Industrie in Schulen solch strenge Grenzen setzt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Schulen die neuen Vorgaben umsetzen und ob das Verbot den gewünschten Effekt auf die Gesundheit der Schüler erzielen kann.