Kann ein Mega-Blackout auch bei uns passieren?
Nach einem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal fragen sich viele: Könnte ein ähnlicher Mega-Blackout auch bei uns passieren?
Nach einem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal fragen sich viele: Könnte ein ähnlicher Mega-Blackout auch bei uns passieren?
Am Wochenende ging plötzlich das Licht aus: In Spanien und Portugal fiel in weiten Teilen der Strom aus. Verkehrschaos, Funkstille bei Handynetzen und tausende Menschen im Dunkeln - die Szenen wirkten fast wie aus einem Katastrophenfilm. Während die Behörden nach der Ursache suchen, stellen sich viele hierzulande eine brisante Frage: Könnte so ein Mega-Blackout auch Deutschland treffen?
Wie sicher ist unser Stromnetz wirklich?
Deutschland zählt laut der Bundesnetzagentur und internationalen Studien (z. B. System Average Interruption Duration Index – SAIDI) regelmäßig zu den Ländern mit den wenigsten Stromausfällen pro Jahr. Moderne Überwachungssysteme, ein verzweigtes Netz und hohe Sicherheitsstandards sorgen dafür, dass der Strom fast immer zuverlässig fließt. Auch die Energiewende mit ihren vielen dezentralen Einspeisern wie Solaranlagen oder Windparks trägt zur Netzsicherheit bei - zumindest meistens.
Doch absolut unverwundbar ist auch unser Netz nicht. Extremwetterereignisse, wie wir sie in den letzten Jahren häufiger erleben, technische Defekte oder gezielte Cyberangriffe könnten die Stabilität gefährden. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Probleme gleichzeitig auftreten oder das europäische Verbundnetz unter Spannung gerät.
Welche Risiken gibt es?
Die größten Gefahren für einen flächendeckenden Stromausfall liegen derzeit weniger in technischen Fehlern als in äußeren Bedrohungen. Naturkatastrophen wie Stürme oder Überschwemmungen können zentrale Knotenpunkte lahmlegen. Auch Hacker haben längst kritische Infrastrukturen im Visier: Angriffe auf Energieversorger sind keine Science-Fiction, sondern reale Szenarien, gegen die sich Behörden und Unternehmen wappnen.
Dazu kommt: In einem hochvernetzten Europa hängt vieles zusammen. Gerät in einem Land das Stromnetz aus dem Gleichgewicht, kann das Auswirkungen auf Nachbarländer haben – wie eine Kettenreaktion.
Beruhigend: Experten schätzen die Gefahr eines großflächigen Blackouts in Deutschland derzeit als sehr gering ein. Die Netze sind robust und Betreiber reagieren innerhalb von Sekunden auf Schwankungen. Lokale oder regionale Stromausfälle – etwa nach Unwettern – sind dagegen realistischer.
Trotzdem mahnen Fachleute zur Vorsicht: Man dürfe sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Vor allem in Krisensituationen – etwa bei Extremwetter, Cyberangriffen oder Engpässen im europäischen Stromhandel – könnte es auch hierzulande ernst werden.
Was passiert im Ernstfall?
Ein echter Mega-Blackout hätte drastische Folgen: Kein Licht, kein Telefon, kein Internet. Auch Trinkwasserversorgung, Tankstellen und Supermärkte wären betroffen. Krankenhäuser verfügen zwar über Notstromaggregate, doch auch diese halten nur begrenzt durch.
Deshalb arbeiten Behörden an detaillierten Notfallplänen – und raten auch Bürgern, sich für den Ernstfall zu wappnen. Schon ein kleiner Vorrat an Wasser, haltbaren Lebensmitteln, Batterien und Taschenlampen kann im Zweifel Gold wert sein.
Notfall-Checkliste bei Stromausfall
(Empfohlen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – BBK)
✅ Licht: Taschenlampen, Kerzen, Feuerzeuge, Ersatzbatterien bereithalten
✅ Kommunikation: Batterie- oder Solarradio, Powerbanks fürs Handy
✅ Wärme: Decken, Schlafsäcke, ggf. Notheizung (z. B. Gas- oder Petroleumofen)
✅ Wasser & Lebensmittel: Vorräte für mind. 10 Tage pro Person (auch für Haustiere)
✅ Medikamente & Hygiene: Persönliche Arzneien, Desinfektionsmittel, Hygieneartikel
✅ Bargeld: Weil Geldautomaten ohne Strom nicht funktionieren
✅ Notfallplan: Treffpunkt mit Familie/Freunden im Ernstfall festlegen
Tipp: Elektrische Geräte vom Netz trennen, um Schäden durch Spannungsspitzen beim Wiedereinschalten zu vermeiden.