Deutschlandweit: Döner knackt bald die 10€-Marke
Döner für 10€? Das ist in einigen Städten schon Realität. Der Hauptgrund ist die Verknappung von Rind- und Kalbfleisch.
Döner für 10€? Das ist in einigen Städten schon Realität. Der Hauptgrund ist die Verknappung von Rind- und Kalbfleisch.
Der Döner gilt als eines der beliebtesten Fast-Food-Gerichte Deutschlands - doch mittlerweile wird der Snack zum Luxusgut. Die Preise steigen rapide und einen Döner für unter vier Euro zu bekommen, ist längst Geschichte. In vielen Städten müssen Kunden inzwischen bis zu zehn Euro für die gefüllte Teigtasche bezahlen. Vorbei die glorreichen Zeiten des Schüler-Döners für 2,50€. Doch warum wird Döner immer teurer?
Fleischmangel und steigende Kosten
Ein zentraler Grund für die Preisexplosion ist die Verknappung von Rind- und Kalbfleisch. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen meldet für 2025 einen Anstieg der Erzeugerpreise für Kuh- und Jungbullenfleisch um 15 bis 20 Prozent. Grund dafür sind unter anderem ein Rückgang der Rinderhaltung in Deutschland, zahlreiche Landwirte haben ihre Betriebe aufgrund höherer Energie- und Rohstoffkosten aufgegeben.
Dönerläden reagieren auf diese Entwicklung, indem sie vermehrt auf Hühnchen oder Pute umsteigen - oder die Preise erhöhen. Der Verband der Dönerproduzenten Deutschland ist sich sicher, dass Döner in naher Zukunft sogar die 10€-Marke überschreiten wird.
McDonald's: Hamburger statt 1,29€ jetzt 2,29€
Auch andere Fast-Food-Produkte sind betroffen: Ein einfacher Hamburger des Fast-Food-Giganten McDonald's ist in den letzten drei Jahren um fast 80% teurer geworden. Kostete der minimal-belegte Burger 2022 noch 1,29€ müssen Konsument:innen jetzt 2,29€ für das mit Fleisch belegte Brötchen bezahlen.
Die Bundestagsabgeordnete Zoe Mayer (Grüne) bezeichnete die Dönerpreise am 22. Februar 2024 während ihrer Rede im Bundestag als "Stimmungsbarometer für Deutschland". Aus dieser Sicht betrachtet, ist die Lage mehr als angespannt, denn die Preise steigen unaufhaltsam. Bereits Anfang 2022 gab der Vorsitzende des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, Gürsel Ülber, bekannt, dass ein Döner nach den damaligen Rohstoffpreisen 7,30€ kosten müsste. Heute, drei Jahre später ist der Dönerpreis um etwa 37 % gestiegen.
Zu viel ist zu viel: Die Forderung nach einer Dönerpreisbremse
Angesichts der Preissteigerungen gibt es mehr oder weniger ernstgemeinte Proteste: Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) Baden-Württemberg startete die Kampagne "Dönerpreisbremse" in der sie den Dönerpreisstopp und ein bezahlbares Leben für alle fordern.
Auch eine - nicht ganz ernstgemeinte - Online-Petition mit dem Titel "Olaf, mach Döner wieder günstig!" richtete sich 2024 an Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz und forderte, neben einer Mietpreisbremse, auch eine Regulierung der Dönerpreise und das Comeback des 2,50€ Schüler-Döners.
Natürlich sind diese Forderungen mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Sie zeigen jedoch, dass der Döner längst mehr ist als nur ein Imbiss - er ist ein Symbol für steigende Lebenshaltungskosten und die wachsende Belastung vieler Verbraucher. Ob sich die Preisentwicklung in naher Zukunft wieder stabilisiert, bleibt abzuwarten. Für viele bleibt nur die Hoffnung, dass der Döner nicht endgültig zum Luxusgut wird.