Australien: Recht auf Nichterreichbarkeit nach Feierabend
Seit dem 26. August müssen Australier nach Feierabend nicht mehr für ihre Arbeitgeber erreichbar sein.
Seit dem 26. August müssen Australier nach Feierabend nicht mehr für ihre Arbeitgeber erreichbar sein.
Mit Einführung des "Right to Disconnect" ist es Arbeitnehmern in Australien seit dem 26. August 2024 per Gesetz erlaubt, alle E-Mails oder Anrufe des Arbeitsgebers nach Feierabend ignorieren zu dürfen. Diese Bestimmung soll es Arbeitnehmern erleichtern von der Arbeit abzuschalten. Das Konzept dahinter wird als das "Recht auf Nichterreichbarkeit" bezeichnet.
Hintergrund
Die "Right to Disconnect"-Regelungen wurden in Reaktion auf die zunehmende Vermischung von Arbeits- und Privatleben eingeführt, insbesondere in Zeiten der Pandemie, in denen viele Menschen von zu Hause aus gearbeitet haben. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Arbeitnehmer das Recht haben, nach Arbeitsende nicht erreichbar zu sein, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen.
"Wir möchten sicherstellen, dass Menschen, die nicht 24 Stunden am Tag bezahlt werden, auch nicht 24 Stunden am Tag arbeiten müssen", sagte Premierminister Anthony Albanese in einem Interview mit dem australischen Rundfunksender ABC. "Es ist auch eine Frage der psychischen Gesundheit, denn es geht darum, dass die Menschen von ihrer Arbeit Abstand gewinnen und sich wieder ihrer Familie und ihrem Leben widmen können."
Die neuen Regelungen des Fair Work Legislation Amendment sind Teil von Arbeitsverträgen und -vereinbarungen, die in bestimmten Sektoren verhandelt werden. Ein prominentes Beispiel ist die australische Finanzbranche, wo solche Regelungen bereits in Tarifverträgen aufgenommen wurden. Arbeitnehmer in dieser Branche haben nun das Recht, Anrufe oder Nachrichten außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten zu ignorieren, es sei denn, es gibt dringende geschäftliche Notwendigkeiten.
Vorteile