Ein Mann sitzt barfuß mit Laptop auf einer Terrasse am Meer – statt zu entspannen, arbeitet er im Urlaub.
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Ein Mann sitzt barfuß mit Laptop auf einer Terrasse am Meer – statt zu entspannen, arbeitet er im Urlaub.
Jede:r Dritte liest berufliche Mails

Arbeit im Urlaub: Immer weniger können abschalten

Sonne, Strand und ... Slack? Immer mehr Deutsche nehmen den Job mit in den Urlaub. Abschalten? Fehlanzeige!

Urlaub ist zum Abschalten da - sagt sogar das Gesetz

Eigentlich ist es ganz klar geregelt: „Während des Urlaubs darf der Arbeitnehmer keine dem Urlaubszweck widersprechende Erwerbstätigkeit leisten“, heißt es im Bundesurlaubsgesetz. Mails checken, Projekte fertigstellen oder an Calls teilnehmen -all das widerspricht dem Sinn von Erholung. Trotzdem passiert genau das. 

Gestresst in den Urlaub starten

Damit im Büro nichts liegen bleibt, machen viele vorher schon Überstunden: Fast drei Viertel der Befragten sagten, sie hätten vor dem letzten Urlaub deutlich mehr gearbeitet, um ihre Abwesenheit „angemessen vorzubereiten“. Erholung beginnt also oft mit mehr Stress - und endet mit einem überquellenden E-Mail-Postfach.

Laut einer aktuellen Appinio-Umfrage im Auftrag des Jobportals Indeed arbeitet deshalb über die Hälfte der Beschäftigten (57 %) gelegentlich oder regelmäßig im Urlaub. Knapp 49 % werden sogar aktiv kontaktiert, während sie frei haben. Fast ein Drittel hat keine funktionierende Vertretung oder möchte aus eigenem Interesse nichts verpassen.

Zurück aus dem Urlaub - aber nicht wirklich erholt

Die Folge: Nur jeder Dritte (rund 36 %) fühlt sich nach dem Urlaub wirklich erholt. Die meisten schleppen sich nur teilweise regeneriert zurück ins Büro, 7 % fühlen sich sogar gar nicht ausgeruht. Kein Wunder, wenn die Auszeit zum zweiten Arbeitsplatz wird.

Eine Frau sitzt im Büro, trägt eine Tauchermaske und stützt sich müde auf ihren Laptop – dekoriert mit Sommermotiven. Der Urlaub ist sichtbar fern, die Erschöpfung nah.
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Eine Frau sitzt im Büro, trägt eine Tauchermaske und stützt sich müde auf ihren Laptop – dekoriert mit Sommermotiven. Der Urlaub ist sichtbar fern, die Erschöpfung nah.

Expertin kritisiert Arbeitgeber: „Zweimal überlegen, ob man stört“

„Die angespannte Lage am Arbeitsmarkt spielt für viele Menschen längst nicht mehr nur im Berufsalltag eine Rolle, sondern wird auch in der Freizeit mitgedacht“, sagt Stefanie Bickert, Arbeitsmarkt-Expertin bei Indeed. Dabei sei die klare Trennung vom Job eine der wichtigsten Voraussetzungen für echte Entspannung. In Zeiten von Burnout, Fachkräftemangel und ständiger Erreichbarkeit sei es umso wichtiger, die eigenen Leute nicht auch noch im Urlaub zu belasten.

Was hilft: Grenzen ziehen - für sich selbst und andere

Wer im Urlaub wirklich abschalten will, sollte rechtzeitig eine Vertretung organisieren, klare Absprachen treffen und berufliche Apps einfach mal löschen. Und: sich selbst erlauben, nicht erreichbar zu sein. Denn Urlaub ist kein Luxus - sondern notwendig, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.

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