Spanien Frauen WM
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Spanien Frauen WM
Fußball

Nach WM-Titel: Spaniens Verbandspräsident sorgt für Skandal

Ein Kuss auf den Mund im Anschluss an das Finale der Frauen-WM löst in Spanien einen Shitstorm aus. Nun äußern sich die Beteiligten.

Kuss sorgt für Aufregung

Im Moment ihres größten Triumphs sorgte am Sonntag eine einzige Aktion dafür, dass der sensationelle WM-Triumph von Spaniens Frauen-Nationalmannschaft beinahe in den Hintergrund rückte. Bei der Siegerehrung drückte Verbandspräsident Luis Rubiales der frisch gebackenen Weltmeisterin Jennifer Hermoso einen dicken Kuss auf den Mund.  

Die Szene sorgte vor allem in den sozialen Medien für riesigen Aufruhr. Nun haben sich sowohl Hermoso als auch Rubiales geäußert und versucht die hitzigen Diskussionen um die Aktion zu entschärfen.

Hermoso: „völlig spontane gegenseitige Geste“

Noch am Sonntagabend spielte der Verbandschef im Interview bei „Radio Marca“ den Vorfall herunter: „Es gibt überall Idioten. Wenn zwei Menschen einen Moment der Zuneigung ohne weitere Bedeutung haben, sollte man nicht auf Idioten hören. Wir sind die Sieger und dazu stehe ich.“

Auch die betroffene Hermoso selbst wollte dem umstrittenen Kuss keine große Bedeutung einräumen. Es sei eine „völlig spontane gegenseitige Geste aufgrund der großen Freude über den Gewinn einer Weltmeisterschaft“, wird sie in einer vom spanischen Verband RFEF an die Medien verschickten Stellungnahme zitiert. „Der Präsident und ich haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, sein Verhalten uns gegenüber war hervorragend, und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit.“ Ihr Wunsch sei es, dass dieser Geste „nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken“.

Auffällig: In einem nach dem Spiel in der Kabine aufgenommenem Video sagte die 33-Jährige noch klar, dass ihr die Aktion nicht gefallen habe. Auf die Frage, warum sie nichts getan habe, antwortete sie: „Was hätte ich denn tun sollen?“

Ministerinnen verurteilen Kuss

In Spanien wird Rubiales vor allem von zwei Ministerinnen heftig attackiert. So schrieb Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X (ehemals Twitter), dass man nicht davon ausgehen solle, dass Küssen ohne Zustimmung etwas sei, das einfach so passiere. „Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen“, führte die 35-Jährige weiter aus: „Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja!“

In die gleiche Kerbe schlug auch Ione Belarra, Spaniens Ministerin für Soziale Rechte. Ebenfalls auf X schrieb sie: „Wir alle denken: Wenn sie das vor den Augen ganz Spaniens tun, was werden sie dann nicht auch im Privaten tun? Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben.“

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