Timbaland gründet KI-Plattenfirma & wird kritisiert
US-Produzent Timbaland hat seine eigene KI-Unterhaltungsfirma Stage Zero gegründet – und sieht sich dafür Kritik von Fans und Kollegen ausgesetzt.
US-Produzent Timbaland hat seine eigene KI-Unterhaltungsfirma Stage Zero gegründet – und sieht sich dafür Kritik von Fans und Kollegen ausgesetzt.
Im März 2025 sprach Timbaland erstmals öffentlich über seine Begeisterung für die Künstliche Intelligenz und verriet dem Rolling Stone-Magazin, dass er dank KI Songs mit nur einem Klick kreieren könne.
"Man kann in wenigen Minuten großartige Songs rausbringen. Ich wollte schon immer das machen, was Quincy Jones mit Michael Jacksons ‘Thriller’ gemacht hat, als er [fast] 50 war. Mein ‘Thriller’ ist für mich diese App [Suno – ein umstrittener KI-Musikgenerator]. Gott hat sie mir geschenkt. Ich habe in drei Monaten wahrscheinlich tausend Beats gemacht, und viele davon – nicht alle – sind Knaller und stammen aus jedem erdenklichen Genre. … Heute Morgen habe ich gerade vier K-Pop-Songs erarbeitet", sagte Timbaland stolz, während Suno aktuell von allen großen Plattenlabels verklagt wird, weil die KI urheberrechtlich geschützte Songs als Trainingsdaten nutzt.
Ein Video, in dem Timbaland zeigt, wie er mithilfe von KI einen Track kreiert, ist hier zu sehen:
Doch damit nicht genug: Timbaland registrierte eine eigene Plattenfirma und gründete das KI-Label Stage Zero. Sein erstes Signing ist eine virtuelle Rapperin namens TaTa.
Das stieß bei Fans, Künstlern und Kollegen auf Kritik. Viele werfen ihm vor, mit diesem Schritt „das Musikbusiness und sein eigenes Vermächtnis zu zerstören“. Selbst will.i.am von den Black Eyed Peas meldete sich zu Wort:
"Timbaland ist ein großartiger Musiker, ein großartiger Mitwirkender und begeistert sich genauso für KI wie ich. Dennoch habe ich das Gefühl, dass er vielleicht nicht an alle Konsequenzen gedacht hat … Erst bat er Fans, ihm Beats und Songs zu schicken, damit er Menschen unter Vertrag nehmen kann, dann kam die KI dazu. […] Ich glaube nicht, dass die Kommunikation gut war. Timbaland … er ist wie ich vom Sternzeichen her Fisch – ein großartiger Mitarbeiter und Technokrat. Aber ich glaube, das Problem war, dass verschiedene Firmen miteinander verflochten sind … Er hat nicht klargestellt, dass diese Dinge nicht miteinander verbunden sind.“
Ende Juni 2025 veröffentlichte Timbaland einen neuen Song, von dem er keine Rechte besaß. Stattdessen ließ er den Track durch die App Suno laufen und erhielt kurz darauf ein anwaltliches Schreiben. In einem auf Instagram veröffentlichten Statement erklärte der Produzent, dass sein Suno-Remix zwar "ein Verstoß gegen die Vorschriften war, aber nicht gegen das Gesetz“. Timbaland betonte zudem, weiterhin mit Newcomern arbeiten und diese fördern zu wollen ...
Doch seine Fans waren alles andere als begeistert. In den Kommentaren heißt es übersetzt: "Diese Reaktion mangelt an echter Verantwortlichkeit, da du den Fokus auf Gesetzeslücken und Verallgemeinerungen technischer Begriffe verlagerst, anstatt den angerichteten Schaden in den Mittelpunkt zu rücken. Du wirkst zudem defensiv, da du Absicht und Ruf statt Einfluss und Verantwortung betonst.“
Ein anderer Fan schrieb: "Wie wäre es, wenn wir mit diesem ganzen KI-Quatsch aufhören und wieder Menschen Musik machen lassen? Ich verstehe nicht, was so schwierig daran ist, dass wir wieder Menschen für Menschen Musik kreieren lassen. Es scheint, als würde dieser ganze KI-Kram die Dinge nur komplizierter machen – sowohl künstlerisch als auch rechtlich.“