The Weeknd: “Verletzlichkeit ist was, vor dem man wegläuft”
Superstar The Weeknd muss lernen, “im Einklang mit seinen Emotionen” zu sein und sprach über seine Verletzlichkeit.
Superstar The Weeknd muss lernen, “im Einklang mit seinen Emotionen” zu sein und sprach über seine Verletzlichkeit.
Seit über einem Jahrzehnt ist The Weeknd dick im Geschäft und mutierte zu einem der erfolgreichsten Künstler aller Zeiten. Doch der kanadische Singer-Songwriter scheint mit all dem Druck und Erfolg nicht immer umgehen zu können. Im Rahmen seiner letzten Tournee blieb The Weeknd die Stimme weg und er musste das Abschlusskonzert im SoFi Stadium in Los Angeles für einige Wochen nach hinten verschieben. Diesen Nervenzusammenbruch verarbeitete Abel Tesfaye, so sein bürgerlicher Name, im Album “Hurry Up Tomorrow” und sagte gegenüber Variety:
“Ich wusste, dass ich mich verdammt noch mal hinsetzen und mein Leben in den Griff bekommen musste. Um zu verstehen, was passiert ist, mich damit auseinanderzusetzen, etwas Neues zu lernen und neu anzufangen. Ich hatte eine Art Nervenzusammenbruch, und genau darum geht es in diesem neuen Album. […] “Ich hatte einen guten Teil des Albums fertig, aber dann kam [SoFi] und danach passierten andere Dinge, und man muss wieder von vorne anfangen. Denn das war ein wirklich wichtiger, entscheidender Moment in meinem Leben. Wie könnte es auch anders sein? Und als Künstler erzählt man eine Geschichte, also schaut man hinter die Kulissen und versucht herauszufinden, was mit einem los ist. Dabei habe ich mich mehr verstanden und bin dankbarer geworden – ich weiß, das klingt weich oder so, aber es ist die Wahrheit. Ich habe an mir gearbeitet, um die Leute nicht wegzuscheuchen.”
Mittlerweile hat The Weeknd nicht nur sein Album veröffentlicht, sondern darin auch lyrisch seine eigene Verletzlichkeit thematisiert. Dafür schlüpfte er wieder in sein Alter Ego The Weeknd und erklärte:
"Es ist ein Geisteszustand, in den ich mich hineinversetzen muss und darauf habe ich eigentlich keine Lust mehr. Ich habe das Gefühl, dass das so viel mit sich bringt … Man hat eine Persönlichkeit, aber dann hat man die Konkurrenz, die das alles mit sich bringt. Es wird zu diesem Rattenrennen: mehr Anerkennung, mehr Erfolg, mehr Shows, mehr Alben, mehr Auszeichnungen und mehr Nummer-Eins-Hits. Es endet nie, bis man es beendet. […] Aber alles muss sich wie eine Herausforderung anfühlen. Und für mich ist The Weeknd, was auch immer das ist, im Moment ein Volltreffer. Niemand wird The Weeknd besser machen als ich, und ich werde es nicht besser machen, als es im Moment ist.“
Passend zum Album "Hurry Up Tomorrow" präsentierte The Weeknd im Mai 2025 auch den gleichnamigen Film, in dem neben ihm auch Jenna Ortega und Barry Keoghan mitspielen.
"Bevor wir den Streifen drehten, durchlief ich die notwendige Heilung. Und dann musste ich diese Haut abstreifen – ich wollte es auf eine Weise tun, die sich visueller anfühlte“, sagte der Künstler gegenüber The Guardian und fügte hinzu, dass er das Album schon lange fertiggestellt und "im Archiv aufbewahrt" hatte.
Die Songs zeigen seine verletzliche Seite und darüber sagte The Weeknd, der in der Vergangenheit unter anderem mit Model Bella Hadid und Sängerin Selena Gomez liiert war:
"Männer haben dieses Kraftfeld – es ist, als wollten wir unbesiegbar wirken. Und Verletzlichkeit ist etwas, vor dem man davonläuft. Ich konnte in meiner Musik verletzlich sein, aber ich konnte mich hinter der Musik verstecken. Jemandem wie [meinem Freund und Filmproduzenten] Trey [Edward Shults] zu vertrauen und mir zu erlauben, verletzlich zu sein – das war neu für mich. Es fühlte sich wie eine Therapiesitzung für uns alle an. Ich konnte mich meinem kindlichen Ich stellen. Wir machen so viel durch, an das wir uns als Kinder gar nicht erinnern. Wir verdrängen einfach alles. Und wenn man sich nicht damit auseinandersetzt, kommt es irgendwann zum Vorschein.“
Den Trailer für “Hurry Up Tomorrow” findest Du hier: