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Moralische Farce?

"Loom": Imagine Dragons für Aserbaidschan-Show kritisiert

System Of A Down-Sänger Serj Tankian stellt sich öffentlich gegen Dan Reynolds und seine Jungs von Imagine Dragons, nachdem sie in Aserbaidschan performten.

Platz 2 für “Loom”

Neun brandneue Songs haben Dan Reynolds und seine Jungs von Imagine Dragons im Sommer 2024 präsentiert und mit diesen das Projekt “Loom” auf den Markt gebracht. Eine Woche nach dem Release fand sich das Album auf Platz zwei der deutschen Charts wieder und musste sich knapp hinter “Eurosport” von Dardan und Azet geschlagen geben.

Der Frontmann sagte zum Entstehungsprozess des Werkes gegenüber seinem Label Universal Music: “Die Arbeit an diesem Album war eine Achterbahnfahrt – so wie es immer ist. An manchen Tagen kamen die Songs aus einem Ort der Traurigkeit und des Herzschmerzes, an anderen aus Freude und Jubel. Einsamkeit. Suche. Wunsch. Wut. Liebe. […] Das Schöne am Songwriting ist, dass es immer einfach mein Tagebuch war. Es hat Jahrzehntelang meine Reise durch dieses seltsame Leben dokumentiert. Und ich hatte das Glück, es mit meinen besten Freunden in einer Band zu schreiben und euch daran teilhaben zu lassen.”

Kritik nach Aserbaidschan-Show

Obwohl “Loom” aktuell weltweit gehypt wird, scheint System Of A Down-Sänger Serj Tankian den Musikern kein Lob aussprechen zu wollen. Stattdessen kritisiert er Dan Reynolds und Co. nach ihrer September-Show im Olympiastadion von Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans und sagte gegenüber dem britischen Metal Hammer:

“Ich bin kein Richter, der Leuten sagt, wo die auftreten dürfen und wo nicht. […] Doch wenn es eine Regierung gibt, die kurz davor steht, eine ethnische Säuberung durchzuführen … Wenn Aserbaidschan die 120.000 Armenier im Bergkarabach aushungerte und es nicht erlaubte, Lebensmittel oder Medizin dort einzuführen … Wenn ich das als Künstler herausgefunden hätte, hätte ich niemals diese Show spielen können. Aber manche Künstler können es. Und ich weiß nicht, was ich über diese Künstler sagen soll. Ich respektiere sie nicht als Menschen. Pfeif‘ auf ihre Kunst, aber, was mich angeht, sind sie keine guten Menschen. Wenn man so blind gegenüber der Gerechtigkeit ist, dass man ein Konzert in einem Land spielt, das ein anderes Land aushungert — rechtswidrig laut dem Internationalen Gerichtshof, laut Amnesty International, laut Human Rights Watch, dann weiß ich nicht, was ich über diese Musiker als Menschen sagen soll. Die Musik ist mir dabei egal. Wenn man ein schlechter Mensch ist, ist mir das egal. So sehe ich das. Ich habe null Respekt für diese Kerle.”

Frontmann sagt seine Meinung

Dan Reynolds wollte dieses Statement nicht einfach so auf sich sitzen lassen und erklärte die gespielte Show wie folgt: “Ich glaube nicht daran, unseren Fans wegen der Taten ihrer Anführer und ihrer Regierungen etwas vorzuenthalten. Da gelangt man wirklich schnell auf eine schiefe Ebene, finde ich. Wenn man damit anfängt — es gibt schließlich überall auf der ganzen Welt korrupte Anführer und Kriegstreiber –, wo zieht man dann die Grenze?”

Doch genau hier hätte der System Of A Down-Frontmann seine Grenze gezogen. Er schrieb via Facebook, Instagram und Co.: “Als Imagine Dragons sich entschieden, in Baku zu spielen, hatte Aserbaidschans Diktatur inklusive Unterstützung des Volkes bereits neun Monate lang den Bergkarabach ausgehungert, was laut Luis Moreno Ocampo, dem ehemaligen Strafverfolger des Internationalen Gerichtshof, als Völkermord gilt. Würden sie in Nazi-Deutschland spielen? Warum spielen sie nicht in Russland? Weil es nicht populär ist? Sie unterstützen die Ukraine, aber die Armenier von Arzach? Die einzige Schieflage ist die Farce der moralischen Gleichwertigkeiten im Herzen dieser heuchlerischen Attitüde. Ich habe nichts gegen diesen Kerl oder seine Band. Ich hasse nur Künstler, die sich ausnutzen lassen, um völkermörderische Diktaturen reinzuwaschen.”

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