Linkin Park-Gitarrist Alex Feder hat überraschend ehrlich über seine Existenzangst gesprochen: Obwohl er mit Mega-Acts tourt, sagt er, dass selbst Top-Musiker jederzeit ihren Job verlieren können.
Im Jahr 2017 nahm sich Chester Bennington aus einem Akt der Verzweiflung in seinem Eigenheim in Kalifornien das Leben. Nicht nur seine Frau und seine Kinder trauerten um den Frontmann, Millionen von Linkin Park-Fans waren ebenfalls am Boden zerstört.
Sieben Jahre hatte die Band eine Pause eingelegt und Anfang September 2024 ihr Comeback gefeiert: Ihre erste Singleauskopplung “The Emptiness Machine” landete an der Spitze der internationalen Charts, ihr Album "FROM ZERO" sicherte LP den nächsten Nummer-eins-Award. Das Highlight dabei? Mike Shinoda und Co. haben allen Fans ihre neue Frontfrau Emily Armstrong vorgestellt:
Nachdem Emily Armstrong als neue Frontfrau von Linkin Park bestätigt worden war und die Gruppe eine XS-Welttournee angekündigt hatte, kam der Schock: Schlagzeuger Rob Bourdon hörte komplett auf und Gitarrist Brad Delson kündigte an, dass er nicht mehr live mit der Grammy-gekrönten Band auftreten werde, die er Anfang der 90er mitgegründet hat. Rob, Brad und Co-Leadsänger Mike Shinoda gingen alle zusammen auf dieselbe Highschool und schlossen sich zur Band zusammen, bevor sie die aktuellen Mitglieder Joe Hahn und Dave “Phoenix“ Farrell rekrutierten. Der beliebte Frontmann Chester Bennington trat der Gruppe 1999 bei, bis sein Tod im Jahr 2017 eine siebenjährige Pause der Rock-Ikonen auslöste.
Nach Robs Ausstieg bestätigte Kollege Brad, dass er “in diesem neuen Kapitel nicht auf Tour auftreten“ werde, wünschte Linkin Park jedoch “nur das Beste und viel Glück“.
In seinem Statement heißt es weiter: “Ich freue mich riesig, dieses neue Kapitel mit der Welt zu teilen. Unsere Vision zum Leben zu erwecken ist der Höhepunkt vieler Wendungen, während wir unsere einzigartige Reise als Band fortsetzen. Wir könnten es nicht schaffen ohne den Glauben an das Mögliche, selbst wenn Dinge unmöglich erscheinen; ohne die Fähigkeit zuzuhören, insbesondere wenn die Emotionen tief sitzen; und ohne die Unterstützung und Liebe aller um uns herum. Danke, danke, danke. […] Ich habe mich unseren Live-Auftritten immer sehr verbunden gefühlt und war stolz darauf. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass ich am besten aufblühe, wenn ich aktiv mit meinen Bandkollegen hinter den Kulissen zusammenarbeite – im Studio, bei der Zusammenarbeit an unserer neuen Musik und beim Aufbau unserer Live-Show.”
Gitarrist Alex Feder übernahm seither die Rolle von Brad und ist bei der XXL-Welttournee fürs Album "FROM ZERO" mit am Start:
Alex Feder hat schon für Stars wie Miley Cyrus und Enrique Iglesias gespielt. Klingt nach einem Traumjob – aber laut ihm ist das Leben als gebuchter Musiker alles andere als sicher. Im Interview mit Andertons Music Co. erklärte er, dass selbst die besten Session-Musiker jederzeit ihren Platz verlieren können. Er nennt Josh Freese – einer der gefragtesten Drummer der Welt und Drummer von unter anderem den Foo Fighters, A Perfect Circle, Guns N' Roses und Weezer– als Beispiel:
"Sogar jemand wie Josh Freese kann einfach so seinen Job verlieren. Du kannst auf jedem großen Gig gespielt haben – und trotzdem wachst du morgen auf und bist raus. […] Man kann sich durchschummeln, auch wenn man nicht perfekt spielt – solange man gut aussieht, zum Stil passt und eh vieles über Playback läuft.“
Das Problem dabei? Viele legendäre Musiker werden nicht mehr mit auf Tour genommen. Stattdessen geben bekannte Bands Newcomern die Chance und kündigen ihren anderen Bandmitgliedern den Job, denn: "Man kann einen 22-Jährigen ohne Tourerfahrung engagieren und ihm 0 Dollar zahlen, und der wird total begeistert sein. Und es gibt Künstler, die das machen."
Alex fügte hinzu, dass auch er Angst um seine Existenz habe und sagte: "Man hätte bei jedem Top-Gig dabei sein können. Und vielleicht wachst du morgen auf und dein Job ist weg. Und es gibt nicht viele große Bands, die Leute suchen. Wenn also jemand kommt und dich gut behandeln möchte, dann lautet die allgemeine Regel: mindestens eines, hoffentlich zwei von drei Dingen, denn: Entweder muss das Geld stimmen, die Stimmung mit den anderen Bandmitgliedern muss stimmen, oder die Musik muss stimmen. Keines von drei Dingen geht."
Newcomern gab der Linkin Park-Gitarrist am Ende noch folgenden Tipp mit auf den Weg: "Realistisch gesehen, denke ich, dass man wahrscheinlich mit keinem der drei Dinge anfangen sollte. Wie ich schon sagte: Wenn jemand zu einem Kind direkt von der Musikschule kommt und sagt: 'Du wirst auf Tour gehen. Du wirst vor Leuten auf der Bühne spielen', dann ist das für den Anfang genug."
