Kesha: "Von Frauen wird immer mehr erwartet als von Männern"
Kesha wurde als “Music Icon” beim GLAMOUR Women of the Year Award 2024 ausgezeichnet und sprach im Interview über Frauen im Business.
Kesha wurde als “Music Icon” beim GLAMOUR Women of the Year Award 2024 ausgezeichnet und sprach im Interview über Frauen im Business.
US-Sängerin Kesha hat in der Vergangenheit nie den Mut verloren und sich nach einem fast jahrzehntelangen Streit mit ihrem ehemaligen Produzenten und vermeintlichen Vergewaltiger [Dr. Luke] neu erfunden. Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung und Kesha releaste ihr Album “Gag Order”, mit welchem sie ein für alle Mal alle Verbindungen zum Produzenten und dem damit zusammenhängenden Plattenvertrag löste.
Passend dazu wurde Kesha als “Music Icon” beim GLAMOUR Women of the Year Award 2024 ausgezeichnet und sprach im Interview über Frauen im Business. Was sich zwischen 2009 und 2024 verändert hat und wie sich die Musikerin mittlerweile fühlt, sagte sie im dazu passenden Interview.
“Anders als früher weiß ich jetzt jedoch um die Macht, die ich innehabe: Ich habe mein eigenes Plattenlabel gegründet, schreibe neue Songs und produziere sie selbst – das alles kann mir jetzt niemand mehr nehmen. Ich fühle mich selbstbestimmt, bin mir meines Selbstwerts und meiner Power bewusst. Früher habe ich mir das alles immer von anderen nehmen lassen – zumindest zu kleinen Teilen.”
Auf die Frage, ob sie glauben würde, dass sich die Musikindustrie verändern muss, um Frauen als gleichberechtigt zu sehen, antwortete Kesha:
"Absolut. Ich denke, dass sich die Musikindustrie auf vielen Ebenen verändern muss: von den Verträgen, die Künstler:innen unterschreiben können, bis hin zu den Rechten an der “recorded voice”, der aufgezeichneten Stimme der Menschen. So, wie das aktuell läuft, ist es unmenschlich. Ich arbeite hinter den Kulissen daran, Lösungen für die Zukunft unserer Künstler:innen zu finden. Ich habe es selbst in die Hand genommen, das zu verändern. Ich habe diese Ungerechtigkeit für Künstler.innen, die kommen, durchlebt – damit sie eine bessere Zukunft haben. Ich möchte andere Künstler:innen und Frauen in der Musikbranche einfach empowern.”
Für die “Tik Tok”-Interpretin ist es im Übrigen klar, dass man “von Frauen immer viel mehr erwartet als von Männern” und sie strebt danach, ihre Kolleginnen zu ermutigen, nicht die Hoffnung zu verlieren. Kesha erklärte abschließend:
“Als ich meine ersten Schritte in der Musikwelt machte, wusste ich, wie man Songs schreibt und singt. Und ich habe Musik geliebt! Ich wusste damals nicht, dass mein Job auch beinhaltete, eine Art Supermodel zu sein. Ich sollte eine bestimmte Art Frau darstellen, die einfach nicht ich war – eine, die nie aneckt. Ich sollte stark, aber nicht zu stark auftreten, ich sollte selbstbewusst sein, aber bitte keine Narzisstin. Ich sollte wissen, was ich will, aber bitte keine B*tch sein. Sie wollten, dass ich eine Künstlerin bin, aber bitte nicht zu crazy auftrete. Ich sollte einfach ‘nicht zu viel’ sein. […] Schließlich habe ich begriffen, wer ich wirklich bin: Ich passe nicht in eine Schublade. Und wenn das jemand nicht versteht, ist das nicht mein Problem.”