Freak-offs: Drake, Ye & Kid Cudi in Diddys Prozess genannt
Hochschwanger und mutig: P. Diddys Ex-Freundin Cassie packte als Zeugin im Missbrauchsprozess aus und schockierte Millionen.
Hochschwanger und mutig: P. Diddys Ex-Freundin Cassie packte als Zeugin im Missbrauchsprozess aus und schockierte Millionen.
Sean “P. Diddy” Combs steckt mitten in seinem eigenen Albtraum: Am 16. September 2024 wurde er in New York City festgenommen. Mehrere Personen hatten dem Rap-Mogul verklagt. Insgesamt liegen mittlerweile sechs Zivilklagen gegen ihn vor – mit Vorwürfen, die bis in die 90er zurückreichen. Dem Musik-Milliardär werden unter anderem Sexhandel, organisierte Kriminalität und Sexualverbrechen vorgeworfen, über 120 Personen reichten eine Sammelklage ein - darunter ein damals neunjähriger Junge, welcher vom Rapper missbraucht worden sein soll.
Neben angeblichen Drogenpartys, die als "Freak-offs" bekannt sind, und Gewaltakten ist auch von Videoaufnahmen die Rede, die als Beweismittel dienen könnten. Diddy selbst beteuert seit Tag eins seine Unschuld, spricht von einem gezielten Versuch, seinen Ruf zu zerstören, und bezeichnet die Anschuldigungen als "absolut falsch".
Anfang Mai 2025 startete der Prozess. Während es keinerlei Fotos aus dem Gerichtssaal gibt, haben wir Zeichnungen für dich am Start:
Als erster Zeuge wurde der männliche Escort Daniel Phillip geladen. Er sagte aus, mehrfach von P. Diddy gebucht worden zu sein. Vor der Jury erklärte er, dass er bis zu 6.000 Dollar für Sex-Sessions mit der Sängerin Cassie Ventura erhalten habe – während ihr damaliger Freund, Diddy Combs, dabei zugesehen habe. Diese Treffen hätten laut Phillip teils bis zu zehn Stunden gedauert – eine Zeitspanne, die ihm vom Rapper selbst vorgegeben worden sei.
"Es war mir egal, wie ich bezahlt werde – sie haben mir die Summe jedes Mal gegeben, wenn ich sie gesehen habe“, so Phillip vor Gericht. Im laufenden Verfahren erklärte der Escort, er habe nie die Polizei eingeschaltet, aus Angst um sein Leben. "Das war jemand mit unbegrenzter Macht. Und selbst wenn ich zur Polizei gegangen wäre, hätte ich wahrscheinlich mein Leben verloren“, zitierte ihn das Gericht. Laut Aussagen habe Combs sogar Phillips Führerschein fotografiert – offenbar als Einschüchterung.
Ex-Freundin Casandra Ventura reichte 2023 eine Klage gegen Bad Boy Records-Boss P. Diddy ein. Die Singer-Songwriterin lernte den Produzenten und Rapper 2005 kennen. Damals war sie gerade mal 19 und er schon 37 Jahre alt. Die Newcomerin unterschrieb bei seinem Label und soll kurz darauf in einen “drogenberauschten Lebensstil” und in eine Beziehung mit ihm “gelockt” worden sein. Nach elf gemeinsamen Jahren endete die Liebe 2018 abrupt. "Ihr Chef, einer der mächtigsten Männer der Unterhaltungsindustrie, und ein bösartiger, grausamer und kontrollierender Mann, der fast zwei Jahrzehnte älter ist als sie“, hieß es in der Klageschrift. "Combs gab der verletzlichen Frau Ventura Drogen und Alkohol, machte sie süchtig und kontrollierte ihr Leben. Er verprügelte sie immer wieder – bis sie blaue Augen, Wunden oder Blutergüsse hatte.“
Am Ende kam es zu einer außergerichtlichen Einigung. Diddy soll ihr 20 Millionen Dollar gezahlt haben, damit Cassie alle erlebten Erfahrungen nicht an die Presse verkauft ...
"Nur damit wir uns darüber im Klaren sind: Eine Entscheidung, einen Rechtsstreit beizulegen – insbesondere im Jahr 2023 – ist in keiner Weise ein Eingeständnis eines Fehlverhaltens“, hieß es in einem gerichtlichen Statement. Diddy sei froh über die Einigung und wünsche Cassie nur das Beste.
Cassie, inzwischen mit Alex Fine verheiratet und zum dritten Mal schwanger, wurde im Diddy-Prozess ebenfalls als Zeugin geladen. Ihre Aussagen schockierten Millionen von Fans und bestätigten viele Gerüchte. Sie beschrieb die Beziehung als "Kreislauf aus Missbrauch, Gewalt und Sexhandel“ und sprach über die Qualen, die sie durchlitten habe.
"Er schlug mir auf den Kopf, warf mich zu Boden, zog mich hinter sich her, trat mich und stampfte mir auf den Kopf, wenn ich lag. […] Ich hatte das Gefühl … Ich wusste, dass es gar nicht um mich ging … Ich verzog nur das Gesicht – und er schlug zu.“
Dann wurde es noch verstörender: Cassie sprach über die sogenannten "Freak-Offs“ – wilde Sexpartys, die Diddy organisiert habe. "Die Freak-Offs wurden zu einem Job. Ich hatte keine Zeit für etwas anderes, als sie zu erledigen und mich dann zu erholen", sagte sie. Auf die Frage, wie lange diese Events dauerten, antwortete sie: "Über längere Zeiträume – die längste Party ging vier Tage.“
Diddy soll sie mit etwa 22 in diese Welt eingeführt haben inklusive Anweisungen, was sie mit anderen Männern tun sollte, während er zusah. "Ich war verliebt und wollte ihn einfach nur glücklich machen“, sagte Cassie weinend vor Gericht.
Im weiteren Verlauf des Prozesses fielen erstmals prominente Namen: Kanye West, Michael B. Jordan, Kid Cudi und Destiny’s Child-Star Michelle Williams sollen laut Aussagen die Misshandlungen und/oder Folgen selbst gesehen haben. Ein Fehlverhalten wurde den Celebs nicht vorgeworfen, der Richter wies die Geschworenen dennoch darauf hin, dass diese Namen im Laufe des Verfahrens wieder auftauchen könnten.
Auch Drake und French Montana wurden von Cassie genannt. Sie behauptete, kurz vor dem Besuch des OVO-Festivals 2013 in Toronto von Diddy missbraucht worden zu sein. Die Sängerin erinnerte sich daran, dass sie ihre Haare auf eine bestimmte Weise stylen musste, um eine Verletzung zu verdecken.
Welche Superstars im weiteren Verlauf des Prozesses noch genannt werden, bleibt offen – doch die Liste wird immer länger.