Ein bestehendes Asthma oder eine bronchiale Überempfindlichkeit können grundsätzlich durch einen virusbedingten Atemwegsinfekt verschlechtert werden. Für Pollenallergiker sieht Prof. Dr. Margitta Worm kein Risiko für einen schweren Verlauf mit COVID-19: Dazu gebe es momentan keine Hinweise, so die Professorin für Allergologie und Immunologie gegenüber der Apotheken Umschau weiter. "Eine chinesische Studie mit 140 Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt wurden, ergab: Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 erwiesen sich weder Allergien noch Asthma als problematische Vorerkrankung. Auch die Deutsche Atemwegsliga schreibt auf ihren Seiten: Bei Patienten, deren Asthma gut eingestellt ist, besteht keine erhöhte Infektneigung", wie die Apotheken Umschau mitteilt.
Bei Asthma bronchiale spielt es also eine wichtige Rolle, wie gut die Erkrankung kontrolliert ist. Wer unter seiner üblichen Asthma-Therapie kaum oder keine akuten Beschwerden hat, ist wohl nicht stärker gefährdet als andere Menschen. Bei einem schlecht kontrollierten Asthma, das immer wieder zu Beschwerden führt, sollte man mit seinem Arzt sprechen, ob und wie die Behandlung verbessert werden kann. "Auf jeden Fall, müssen Patienten dann mit ihrem Arzt sprechen, wenn sie Husten oder eine Atemeinschränkung bemerken", so Worm.
Sollten Pollenallergiker ihre bisherige Therapie fortsetzen?
Gegenüber der Apotheken Umschau empfiehlt Prof. Dr. Margitta Worm, antiallergische Medikamente wie Kortison-Nasensprays und Antihistaminika als Tabletten, Augentropfen bzw. Nasensprays auch weiterhin wie gewohnt einzunehmen. Da diese Mittel in aller Regel rezeptfrei erhältlich sind, ist dazu auch kein Arztbesuch erforderlich. "Und nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung spricht auch alles dafür, eine begonnene spezifische Immuntherapie ("Hyposensibilisierung") fortzusetzen." Das gelte auch im Falle einer COVID-19-Erkrankung, weil man als niesender und hustender Infizierter das Virus noch stärker verbreitet.