Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Stäbchen rein, Spender sein

DKMS: bigFM gegen Blutkrebs

Der Kampf gegen Blutkrebs ist ein harter - doch DU kannst helfen. Registriere Dich als Spender. Das geht ganz einfach und tut überhaupt nicht weh.

Die Diagnose Blutkrebs trifft in Deutschland alle 15 Minuten, weltweit sogar alle 35 Sekunden, einen Menschen.

Unter dem Begriff werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, die es dem Blut des Betroffenen unmöglich machen, seine lebenswichtigen Aufgaben richtig zu erfüllen. Leider gibt es keine spezifischen Anzeichen für die Erkrankung, weil alle Symptome auch unter anderen Umständen auftreten können. Blutkrebs hat viele Gesichter, aber auch der Kampf dagegen. Nur ein Drittel aller Blutkrebspatienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Jeder zehnte Blutkrebspatient sucht vergeblich einen passenden Spender. Mittlerweile hat die DKMS weltweit sieben Standorte, 10.391.602 registrierte, potenzielle Stammzellenspender auf der ganzen Welt und 88.515 Stammzellenspender für Patienten. 

 BLUTKREBS, HLA-MERKMALE UND DIE NADEL IM HEUHAUFEN 
Blutkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems, wie zum Beispiel Leukämie. Bei diesen Krankheiten wird die normale Blutbildung durch die unkontrollierte Vermehrung von entarteten weißen Blutzellen gestört. Wegen dieser Krebszellen kann das Blut seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr ausführen, zum Beispiel Infektionen bekämpfen, Sauerstoff transportieren oder Blutungen stoppen. Leukämie, von denen es verschiedene Formen gibt, gehören wie weitere Erkrankungen des blutbildenden Systems (u.a. maligne Lymphome und Myelome) zu den Blutkrebsarten. Stammzelltransplantationen sind häufig die einzige Aussicht auf Heilung bei Blutkrebserkrankungen.

 DIE HLA-UND GEWEBEMERKMALE 
HLA steht für Humane Leukozyten-Antigene – man spricht auch umgangssprachlich von "Gewebemerkmalen". Bei den HLA-Merkmalen handelt es sich um Strukturen auf den Oberflächen der Körperzellen, anhand derer das Immunsystem zwischen eigenem und fremden Gewebe unterscheidet. Bei der Blutstammzelltransplantation ist es wichtig, dass die HLA-Merkmale zwischen Spender und Patienten möglichst identisch sind. So werden Abstoßungsreaktionen vermieden. Die Gewebemerkmale werden von den Eltern auf die Kinder vererbt. Dennoch findet nur ein Drittel der Patienten, die eine Stammzellspende benötigen, innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Der Großteil benötigt daher einen nicht verwandten, fremden Spender. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender außerhalb der Familie zu finden sehr gering. Die Kombinationsmöglichkeit der HLA-Merkmale, von denen es mehr als 10.000 Ausprägungen gibt, sind sehr groß.

 WIE WIR ZUSAMMEN DEN BLUTKREBS BESIEGEN KÖNNEN 
Die DKMS arbeitet seit 1991 daran, für Patienten weltweit den passenden Spender zu finden. Bislang haben sich bereits über 10 Mio. Stammzellspender unserem Kampf gegen den Blutkrebs angeschlossen. Doch findet immer noch jeder zehnte Blutkrebspatient allein in Deutschland keinen passenden Spender. Denn für eine Stammzellspende müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. Du könntest der Richtige sein und mit Deiner Stammzellspende ein echter Lebensretter werden.

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 DIE 5 SCHRITTE ZUR STAMMZELLSPENDE 

1. REGISTRIERUNG
Du willst Dich als Stammzellenspender registrieren? Damit Deine Gewebemerkmale analysiert werden können, wird ein Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen gemacht. Das kannst Du ganz einfach mit einer Anleitung von zu Hause aus selbst machen. Das Lebensretter-Set mit Wattestäbchen kann auf der Website der DKMS angefordert werden. 

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2. PRÜFEN DER GEWEBEMERKMALE

Wenn Deine Gewebemerkmale zu denen eines Patienten passen, wird dies durch eine Blutprobe von Dir nochmals bestätigt und weitere Blutwerte werden ermittelt.

3. GESUNDHEITSCHECK
Nach einem gründlichen Gesundheitscheck und der Aufklärung durch einen Arzt steht der Stammzellspende nichts mehr im Wege – Dein endgültiges Einverständnis vorausgesetzt.

4.1 PERIPHERE STAMMZELLENTNAHME
Das Verfahren ist bei 80% der Spenden ähnlich einer Blutplasmaspende. Im Vorfeld wird dem Spender der Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht und es können grippeähnliche Symptome auftreten. Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht bekannt.

4.2 KNOCHENMARKENTNAHME
Bei 20% aller Spenden wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen – ähnlich dem einer Prellung. Das Risiko der Knochenmarkentnahme ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das Narkoserisiko.

5. STAMMZELLTRANSPLANTATION
Wie bei einer Bluttransfusion werden die Stammzellen nun transplantiert. Sie nisten sich in den Knochenhohlräumen des Patienten ein und beginnen dort neue, gesunde Blutzellen zu bilden.

 CORONA UND SPENDEN 
Blutkrebspatienten auf der ganzen Welt benötigen weiterhin dringend unsere Hilfe: Auch heute erkrankt weltweit alle 35 Sekunden ein Mensch an Blutkrebs. Für viele Betroffene ist eine Stammzellspende die einzige Chance auf Heilung. Deshalb bitten wir gerade jetzt eindringlich, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen und diesen Aufruf zu teilen. Zum Schutz der Bevölkerung hat die DKMS alle geplanten Veranstaltungen zur Registrierung potenzieller Stammzellspender verschoben. Für alle Menschen, die gerade jetzt helfen und auch andere motivieren möchten, sich bei der DKMS zu registrieren, haben sie die Möglichkeit einer Online-Registrierungsaktion geschaffen. 

Selbstverständlich steht auch weiterhin jedem gesunden Menschen zwischen 17 und 55 Jahr der Weg frei, sich unkompliziert registrieren zu lassen und ein Registrierungsset nach Hause zu bestellen. Mit drei medizinischen Wattestäbchen kann jeder Neuspender den Wangenschleimhautabstrich eigenständig durchführen und das Set per Post an das DKMS Labor in Dresden senden. Dort, im DKMS Life Science Lab analysieren unsere Kolleginne und Kollegen im weltweit führenden Labor die HLA-Merkmale des Spenders. Diese sind dafür ausschlaggebend, ob ein Spender zu einem Patienten passt. Die DKMS bittet jeden neu registrierten Stammzellspender um Verständnis, falls es beim Versand zu zeitlichen Verzögerungen kommt. Auch das Labor braucht Zeit: Beim Typisierungsprozess werden alle eingehenden Proben für zwei Wochen gelagert, um allen Beteiligten Sicherheit zu geben. Neu registrierte Spender gelangen stets zuverlässig und schnellstmöglich in den weltweiten Suchlauf für betroffene Patienten.

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SCHUTZ DER SPENDER 
Trotz der aktuellen Situation werden weiterhin täglich bei der DKMS registrierte potenzielle Stammzellspender angefragt, um für einen lebensbedrohlich erkrankten Menschen Stammzellen zu spenden. Die Gesundheit und das Wohlergehen dieser Spender haben dabei Vorrang. Jeder Spender wird individuell beraten und begleitet, insbesondere im Hinblick auf die Reise zu einer Entnahmeeinrichtung. Beim Betreten des Entnahmezentrums und vor dem Beginn der eigentlichen Spende wird ein Screening auf das SARS-CoV-2-Virus durchgeführt. Dies dient dem Schutz des Spenders und des Empfängers sowie den dringend gebrauchten Mitarbeitern in den Entnahmezentren. Gesundheitsexperten haben bestätigt, dass es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass das neuartige Coronavirus über Blut, Knochenmark oder Stammzellprodukte übertragen werden kann – eine wichtige Erkenntnis!

Die DKMS dankt allen Menschen von Herzen, die sich auch unter diesen erschwerten Bedingungen zu einer Stammzellspende bereit erklären und damit lebensbedrohlich erkrankten Menschen die zweite Chance auf Leben schenken!