Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Sicher Spenden in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie löst neben Ängsten und großer Not auch Hilfsbereitschaft bei vielen Menschen, Unternehmen und Organisationen aus. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat jetzt eine Spenden-Info veröffentlicht, das Euch das Spenden leichter und sicherer machen soll.

Die Corona-Pandemie löst neben Ängsten und großer Not auch Hilfsbereitschaft bei vielen Menschen, Unternehmen und Organisationen aus. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat jetzt eine Spenden-Info veröffentlicht, das Euch das Spenden leichter und sicherer machen soll. 

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 Spenden, aber wie? 

Laut Angaben des Deutscher Spendenrat e.V.s haben im Kalenderjahr 2019 rund 19,5 Millionen Menschen Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet. Von Januar bis September 2020 haben die Deutschen sogar rund 3,3 Milliarden Euro gespendet. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Spendenniveau damit sogar um 1,6 % gestiegen. Dr. Max Mälzer, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats e.V. zeigt sich erfreut über das Ergebnis: "Es ist so erstaunlich wie erfreulich, dass sich der Trend der letzten Jahre, dass immer weniger Menschen spenden, gerade im Pandemiejahr 2020 fast zum Stehen kommt." Solidarität wurde in der Corona-Pandemie großgeschrieben. Aber an wen und wie sollte man am besten spenden? Dafür hat das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) die Antworten und beleuchtet zudem das Thema soziales Engagement. 

 DZI-Tipps für Spenden und Engagement in der Corona-Krise 

1. Geldspenden sind besser als Sachspenden
Geldspenden können von Hilfsorganisationen oder direkt unterstützten Personen, Einrichtungen und Unternehmen flexibler und effizienter eingesetzt werden. Sachgüter sollten nur gespendet werden, wenn seriöse Organisationen gezielt um sie bitten (siehe auch Tipp 4).

2. Helfen Sie auch Hilfsorganisationen in Not und ihren Projekten
Spendenorganisationen müssen in der Corona-Krise auf Benefizveranstaltungen verzichten, die mit persönlicher Anwesenheit verbunden sind. In diesen Fällen sind erhebliche finanzielle Mindereinnahmen zu erwarten. Programme und Projekte dieser Organisationen sind so gefährdet. Sollten Sie die Absage eines Benefiztermins oder eines Spendenlaufs erhalten, empfehlen wir Ihnen, die betreffende Organisation trotzdem mit einer Spende zu unterstützen, sofern Sie von ihrer Seriosität überzeugt sind.

3. Spenden für in Not geratene Unternehmen, Künstler und andere Selbstständige
Unterstützen Sie durch die Corona-Krise in Not geratene Unternehmen, Künstler und andere Selbstständige dann, wenn Sie sie persönlich kennen und ihnen vertrauen. Diese Spenden sind in der Regel aber nicht steuerlich absetzbar. Viele lokale Kleinbetriebe veröffentlichen zurzeit auf Plattformen wie www.startnext.com Möglichkeiten, wie man ihnen helfen kann. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag bietet Informationen für Unternehmen in der Corona-Krise, ebenso das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. 

4. Spenden durch hilfsbereite Unternehmen
Unternehmen, die zum Beispiel Lebensmittel spenden wollen, die sie jetzt nicht mehr selbst umsetzen können, sollten sich an örtliche Tafel-Organisationen oder Wohlfahrtsverbände wenden. Möchten sie Personal für gemeinnützige Tätigkeiten zur Verfügung stellen, so sind ebenfalls örtliche Wohlfahrtsverbände und Freiwilligenagenturen gute Anlaufstellen.

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5. Unterstützung in der Nachbarschaft

Derzeit organisieren sich viele Nachbarn telefonisch oder in sozialen Netzwerken, um sich und (andere) bedürftige Nachbarn gegenseitig beim Einkauf oder bei anderen Erledigungen zu unterstützen. Ein zusätzliche Hilfe können dabei Plattformen wie www.nebenan.de sein, mit denen sich die Hilfe leicht in die weitere Nachbarschaft ausdehnen lässt.

6. Online-Plattform für Freiwilligendienstleistende
Die neue Online-Plattform „Freiwillige helfen jetzt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bringt Freiwilligendienstleistende, die an ihren Einsatzstellen nicht mehr tätig sein können, weil diese eingeschränkt oder geschlossen sind, und Einrichtungen, die in der Corona-Zeit Freiwillige suchen, zusammen. Die Plattform will lokale und regionale Kontakte zwischen Freiwilligendienstleistenden aus Bundesfreiwilligendienst (BFD), Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ) und Freiwilligem Ökologischen Jahr (FÖJ) erleichtern.

7. Schnell, aber nicht übereilt spenden
Gerade bei großen Katastrophen treten auch „Trittbrettfahrer“ mit Spendenaufrufen an die Öffentlichkeit, denen es an der nötigen Kompetenz mangelt, um wirksam helfen zu können, oder bei denen ein Großteil der Spenden in der Verwaltung versickert oder zur privaten Bereicherung missbraucht wird. Darum sollten Sie jede in Frage kommende Organisation überprüfen, z.B. auf www.dzi.de/spenderberatung oder mit der Checkliste für sicheres Spenden.

8. Erhöhtes Risiko bei Spendenaufrufen im Internet und in sozialen Netzwerken
Während renommierte Zeitungen, Radio- oder Fernsehsender meist sorgfältig auswählen, welche Spendenkonten sie empfehlen, gibt es bei sozialen Netzwerken wie Facebook und vielen Spendenplattformen wie GoFundMe nach Einschätzung des DZI bisher keine vergleichbar sicheren Auswahlmechanismen. Deshalb sollten Sie die in Frage kommende Organisation selbst auf Seriosität überprüfen, etwa mit der Checkliste für sicheres Spenden. Spendenaufrufen von Privatpersonen oder Firmen im Internet oder in sozialen Netzwerken sollten Sie nur dann folgen, wenn Sie diese persönlich kennen und Ihnen vertrauen.

Quellen:
Deutscher Spendenrat e.V.
Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen