Monatelang nahmen viele Künstler die Situation stillschweigend hin - nun aber zeichnet sich eine Protestwelle gegen den Kultur-Lockdown ab. Nachdem bereits Musiker wie Till Brönner ihre Stimme erhoben und sich Kollegen wie Carolin Kebekus oder Die Ärzte mit einem offenen Brief an die Politik wandten, um Unterstützung für die Kulturbranche einzufordern, schließen sich immer mehr Künstler an. Zuletzt bei dem Projekt #SangUndKlanglos der Initiative "Alarmstufe Rot". Unter dem Hashtag #SangUndKlanglos gingen vor wenigen Tagen über 30.000 Künstler in den Ausstand - mit Stillschweigen setzten sie in Livestreams auf Social Media ein Notsignal in Richtung der Bundesregierung ab.
Protestaktion: Mangelnde finanzielle Hilfe
Kultur und kulturelle Aufführungen sind von den CoronaMaßnahmen ebenso betroffen wie soziale und wirtschaftliche Veranstaltungen. Auf Initiative der Münchner Philharmoniker und des Aktionsbündnisses #AlarmstufeRot sind Anfang November, zum Start des zweiten Lockdowns, tausende Künstler und Kulturschaffende verstummt. So kamen die Münchner Philharmoniker auf die Bühne, um dann aber nicht zu spielen. Künstler in staatlichen Häusern solidarisieren sich so mit ihren freischaffenden Kollegen und zigtausenden Technikern und Kollegen, die hinter den Kulissen arbeiten. An der Protestaktion im Netz #SangUndKlanglos nahmen sowohl große öffentliche Häuser wie die Staatsopern Berlin, Stuttgart, Hannover, München, die Oper Frankfurt, die Elbphilharmonie Hamburg und das Berliner Ensemble teil, als auch Prominente wie Anne-Sophie Mutter, Udo Lindenberg und Deichkind. Sie verstummten stellvertretend für die immense kulturelle Vielfalt Deutschlands und unzählige Künstlerinnen und Künstler aller Genres angesichts des Kultur-Lockdowns und mangelnder finanzieller Hilfen.