Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Es war ein Kopf an Kopf-Rennen

Entscheidung gefallen: Joe Biden wird 46. Präsident der USA

Die US-Präsidentschaftswahlen sind entschieden: Nach endlosen Tagen des Wartens wurde vor wenigen Minuten Demokrat Joe Biden als Gewinner der Wahl benannt.

 Wahl-Krimi findet ein Ende 

Die US-Präsidentschaftswahl glich einem Wahl-Krimi. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 67% ein Jahrhundert Rekord-Hoch, die Swing States waren wie erwartet hart umkämpft und das Rennen um die Wahlmänner und -frauen-Stimmen extrem eng. Landesweite Proteste, Black Lives Matter-Demonstrationen und Wahlkampf-Partys zeichneten das Bild. Vor dem Weißen Haus kampierten den gesamten Tag über 1.000e Menschen, teils Befürworter der Trump-Regierung, teils Gegner. Neben friedlichen Demonstrationen gabe es aber auch gewalttätige Ausschreitungen. Die Wahlnacht zeigte abermals ein gespaltenes Land. Umfragen des Meinungsforschungsinstituts "YouGov" zeigten bereits vor Ausgang der Wahl, dass 58% der registrierten Wähler Ausschreitungen befürchten, würde Trump wiedergewählt werden. Mit 279 zu 214 Wahlmänner-Stimmen siegt Joe Biden gegen Donald Trump und zieht als nächster Präsident ins Weiße Haus ein. Am Samstag den 7. November sicherte er sich die 20 Wahlmänner-Stimmen aus seinem Heimatstaat Pennsylvania und knackte damit die Marke von 270 Wahlleuten, die für den Sieg nötig sind. Mit seinem Sieg im Schlüsselstaat Pennsylvania hat Joe Biden die US-Wahl 2020 entschieden. Auch das umkämpfte Nevada fiel am Samstag an ihn. Und obwohl in einigen US-Staaten weiterhin ausgezählt wird, ist ein Sieg Bidens, Berechnungen zufolge, sicher. Prognosen zufolge soll Biden nach Beendigung der Auszählungen auf 290 Wahlmänner-Stimmen kommen. Selbst, wenn alle anderen noch offenen Stimmen an Donald Trump gehen, kann dieser Biden nicht mehr einholen. 
 

 Twitter-Schlagabtausch 

Noch vor dem Ende der offiziellen Auszählungen erklärte sich Trump via Twitter zum Gewinner, sprach von "Wahldiebstahl" und gab an, die Auszählungen stoppen und das Ergebnis vor dem Obersten Gerichtshof anfechten zu wollen. Joe Biden ließ sich dazu verleiten, auf die Tweets Trumps einzugehen und erklärte, er sei zuversichtlich, die Wahl zu gewinnen und dass am Ende die Stimmen der Wähler über den Ausgang, nicht aber Trump, entscheiden würden. Außerdem bezeichnete er Trumps Haltung und Aussagen als "skandalös".

Und während Demokraten weltweit feiern, zeigt sich einer als schlecher Verlierer: Donald Trump. Via Twitter erklärt er abermals, er habe die Wahl bei weitem gewonnen. Twitter hat den Post mit einer Warnung Falschmeldungen betreffend, gekennzeichnet. 

 Vierjährige Amtszeit steht bevor 

Mit dem Ausgang der Wahl und der Ernennung Joe Bidens zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten wird eine neue Ära eingeleitet. Mit Joe Biden zieht nach Obama wieder ein Demokrat ins Weiße Haus ein. Der 77-Jährige, der gebürtig aus Pennsylvania stammt, will für einen frischen, demokratischen Wind sorgen. Dass er bereits vor Amtsantritt auf einem guten Weg sein könnte, zeigt die Ernennung seiner Vize-Präsidentin. Kamala Harris ist die Tochter einer ethnischen Tamilin und eines Jamaikaners. Die 56-jährige Juristin und US-Senatorin ist nicht immer einer Ansicht mit ihrem Partei-Kollegen Joe Biden, was unterstreicht, dass dieser offen für Meinungen und Gegenwind aus den eigenen Reihen ist. Mit Bidens Amtsantritt ist Harris nicht nur die erste weibliche und die erste Schwarze Vize-Präsidentin, sie hat auch gute Chancen 2024 selbst Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Außerdem bewies Biden während des tagelangen Wahlkampfs einen kühlen Kopf und ließ sich nicht auf Provozierungen seitens der Republikaner ein. Das sicherte ihm bereits im Vorfeld etliche Sympathien - auch auf Seiten des Gegeners. Denn nach Trumps Klagenflut und Behauptungen, die Wahl sei "gestohlen" worden und nicht mit rechten Dingen zugegangen, hagelte es bereits Kritik aus den eigenen Reihen. 

Nun ist es entschieden. Amerika bekommt einen neuen Präsidenten. Erste Worte dessen und Beglückwünschungen ließen nicht lange auf sich warten: