Die in den ersten Monaten der Corona-Pandemie spielende achtteilige Serie "Social Distance" zeigt die Kraft des menschlichen Geistes in Zeiten der Unsicherheit und Isolierung. Die jeweils abgeschlossenen Folgen erzählen als virtuelle Beobachter von der besonderen emotionalen Erfahrung, die die Menschen zwingt, aufgrund der Umstände Abstand zu halten und nur noch mithilfe der Technik aus der Entfernung zu kommunizieren, um miteinander Kontakt halten zu können. Eine Belastung für die Psyche und die Seele, die jetzt, Monate nach dem ersten Lockdown mit der offen kommunizierten Möglichkeit eines zweiten Lockdowns, wieder aus der Verdrängung hochsteigt.
Zoom-Calls, digitale Beerdigungen, Systemrelevanz
So zeigt Netflix unter anderem das Leben von Ike, der kurz vor dem Lockdown verlassen wurde und dessen Friseursalon nicht als Systemrelevant galt. In seiner Folge von "Social Distance" dreht sich alles darum, wie er die Wochen der Einsamkeit überstehen konnte, ohne wieder zur Flasche zu greifen. Und dann ist da noch ein, seit langem, verheiratetes Ehepaar - ein Rentner und eine Krankenschwester - die die Quarantäne vor Augen hält, dass sie eigentlich unterschiedliche Lebensziele verfolgen. Netflix zeigt auch die digitale Beerdigung von Dean, dessen Familie aufgrund des Lockdowns keine traditionelle Trauerfeier haben konnte.