Mit den steigenden Infektionszahlen steigt bei Teilen der Bevölkerung auch wieder die Sorge vor Versorgungsengpässen. Anfang 2020, zum Beginn der Pandemie in Deutschland, waren Güter wie Nudeln, Mehl, Hefe und Toilettenpapier deshalb Mangelware. Leergefegte Regale prägten das Bild des Supermarkt-Einkaufs. Nun scheint sich Deutschland abermals auf das Toilettenpapier-Gate zuzubewegen. Doch warum steigt bei manchen Menschen nun wieder die Panik davor, leer ausgehen zu können? Laut einer Studie*1 von Theo Toppe vom Max-Planck-Institut seien besonders "Menschen, die sich durch COVID-19 stärker bedroht fühlen und deren Persönlichkeit durch ein besonders hohes Maß an Emotionalität und Gewissenhaftigkeit geprägt ist, eher mit Toilettenpapier bevorratet als Menschen, die diese Merkmale nicht haben. Einige Unternehmen berichteten von einem Anstieg der Toilettenpapierverkäufe um bis zu 700 Prozent, obwohl die Regierung dazu aufgefordert hatte, von 'Panikkäufen' abzusehen."
Die Folge: Lieferengpässe, leere Regale, überlastete Supermarkt-Angestellte, für die Nachtschichten plötzlich zum Alltag gehörten. Man sollte meinen, die Menschheit habe aus ihren Fehlern gelernt. Eines vorweg: Dem ist nicht so. Das beweist der Anstieg an Toilettenpapierverkäufen der vergangenen Tage. Seit Bekanntgabe der steigenden Zahlen und der Möglichkeit eines zweiten Lockdowns, die im Raum steht, geht das hamstern wieder los.
Erster Toilettenpapier-Automat Deutschlands
Das schwäbische Traditionsunternehmen "Hakle", das 1928 die erste Toilettenpapierrolle auf den deutschen Markt brachte, reagiert und will ein weiteres Toilettenpapier-Gate verhindern: Mithilfe von Automaten an denen besorgte Bürger Tag und Nacht Rollen ziehen können. "Hakle", das seinen Sitz mittlerweile in Nordrhein-Westfalen hat, stellte auf seinem Firmengelände in Düsseldorf-Reisholz jetzt den ersten Klopapier-Automaten Deutschlands auf. Zwei Rollen vierlagigen Papiers soll es laut "Bild"-Informationen für zwei Euro zu erwerben geben - ebenso wie Feucht- und Desinfektionstücher. Üblicherweise kostet eine Packung des vierlagigen Klopapiers mit acht Rollen auf der Unternehmenseigenen Webseite 3,89 Euro. Eine deutliche Gewinnsteigerung, also.