Im Unterschied zu den aktuellen Lebensmittelpreisen zeichnen sich die "wahren Kosten" (True Costs) von Lebensmitteln dadurch aus, dass in diese auch Umwelt- und soziale Folgekosten eingehen, die bei der Herstellung der Lebensmittel entstehen. Diese Folgekosten werden auch als "negative externe Effekte" bezeichnet. Sie werden von Lebensmittelproduzenten verursacht, aber aktuell – indirekt – von der Gesamtgesellschaft getragen. So zahlen die Verbraucher beispielsweise für die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen; oder sie bezahlen mit der Wasserrechnung für die Aufbereitung von Trinkwasser, welches aufgrund von Düngemitteln belastet ist. Mittels "True Cost Accounting" werden nicht nur die direkten Produktionskosten in den Preis eines Lebensmittels eingerechnet, sondern auch dessen Auswirkungen auf ökologische oder soziale Systeme in Geldeinheiten umgerechnet. Eine Bilanzierung von Lebensmittelpreisen anhand dieser wissenschaftlichen Methodik zeigt dem Konsumenten, welcher Preis tatsächlich für seine Lebensmittel derzeit schon anfällt - nicht an der Supermarktkasse, aber anderswo – und hilft zu verstehen, welche Produkte sich langfristig wie auf die Gesundheit des Planeten – und gleichzeitig den Geldbeutel – auswirken.
Übersicht der ungewichteten True Costs-Berechnung (Lebensmittel, Produktionsart, Preisaufschlag) der Universität Augsburg:
Apfel, Konventionell (Bio), 8% (4%)
Banane, Konventionell (Bio), 19% (9%)
Kartoffel, Konventionell (Bio) 12% (6%)
Tomate, Konventionell (Bio), 12% (5%)
Mozzarella, Konventionell (Bio), 52% (30%)
Gouda, Konventionell (Bio), 88% (33%)
Milch, Konventionell (Bio), 122% (69%)
Gemischtes Hackfleisch, Konventionell (Bio), 173% (126%)
Quellen:
PENNY Pressemitteilung
PENNY Grüner Weg