Auch wenn sich Deutschland als Recycling-Weltmeister gibt, sagen die tatsächlichen Zahlen etwas ganz anderes - nämlich, dass wir Weltmeister im Verschieben von Problemen sind. Von den 2017 in Deutschland angefallenen 5,2 Millionen Tonnen Plastikmüll wurden gerade mal 810.000 Tonnen wiederverwertet. Das entspricht einer Recycling-Quote von nur 15,6 Prozent. Rund 11 Prozent des deutschen Verpackungsmülls wurden im Jahr 2016 ins Ausland exportiert. Im Jahr 2018 waren es dann sogar knapp 13 Prozent. 740.606 Tonnen gingen allein an die 14 größten Müll-Empfänger aus Deutschland – 132.106 Tonnen Plastikmüll wurden davon allein nach Malaysia verschifft. Was Deutschland nicht wiederverwerten oder korrekt entsorgen kann, soll Malaysia können? Wohl kaum. Die Folge: Steigende Umweltverschmutzung.
Unverpackt-Läden freuen sich großer Beliebtheit
Nicht nur Fridays For Future- und Klimaaktivisten ist es ein Anliegen, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass ein massives Plastikmüll-Problem vorherrscht. Umweltfreundliche Alternativen gibt es, doch sind diese nicht gewinnbringend für die Wirtschaft. Das ein Umdenken aber bereits eingeleitet wurde - und das vor allem bei der Generation Z - beweist unter anderem das Konzept des Unverpackt-Ladens. Diese Supermärkte bieten ihre Waren ausschließlich ohne Verpackungsmüll an. Wer hier Nudeln, Müsli, Reis und Co. kaufen möchte, bringt einfach sein eigenes Behältnis mit. Die meisten unverpackt-Einkäufer füllen sich ihre Lebensmittel in Glasbehältnissen ab - oder aber sie bringen bereits vorhandene Tupperwaren mit. Den Machern hinter dem Konzept geht es nicht darum, Plastik zu verbieten, sondern vielmehr darum, unnötigen Müll zu vermeiden. Wer eine Tupperbox mitbringt, der nutzt diese in der Regel Jahrelang und nicht nur für den Weg aus dem Supermarkt nach Hause.