Sassan Niasseri und Arne Willander beschreiben "Tiger King" in ihrem Podcast "Freiwillige Filmkontrolle" (FFK) als eine "großartige, Mitleid erregende, schockierende und schrille Geschichte über Konkurrenz im Wildtier-Zoo-Geschäft, an derem Ende der Wunsch nach einem Auftragsmord steht – und die Frage, was eine Witwe mit dem Verschwinden ihres Millionärsgatten zu tun haben könnte". Klingt fast zu fiktiv, um wahr zu sein - ist es aber! Und Joe? Dem kommt der ganze Hype um seine Person natürlich gelegen, erweckt er doch mit jedem Atemzug den Eindruck, er wolle um jeden Preis berühmt werden - und wenn er dafür einen Mord begehen, einen absurden Rufmord-Videoclip samt passendem Countrysong veröffentlichen oder Gelder veruntreuen muss: hey, why not? Am 22. März 2020 gab er aus dem texanischen Fort Worth Prison Medical Center, wo er seine 22-jährige Haftstrafe verbüßt, zudem ein Interview. Und auch in diesen kurzen Frequenzen, die Netflix veröffentlichte, scheint von Reue wenig Spur. Die Begierde, dank der Serie nun ein berühmter Mann zu sein, ist allerdings groß.
Begnadigung durch Trump?
Und wer weiß, vielleicht ist das Glück auch diesmal wieder auf der Seite des Ponyträgers mit dem Faible für schrille Outfits: Denn US-Präsident Donald Trump, gab auf Nachfrage eines Journalisten bekannt, er wolle sich die Serie anschauen und den Begnadigungsantrag, den Joe Exotic gestellt hat, prüfen. Wenn Wahnsinn auf Wahnsinn trifft ...