Obwohl einige Supermärkte und Discounter mittlerweile darauf setzen, keinerlei Plastik-Tragetaschen oder in Plastik umhüllte Lebensmittel anzubieten, verbrauchen Bürger der Bundesrepublik immer noch rund drei Milliarden Tüten - jährlich. Das zeigen erste Schätzungen der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) auf. Zwar nutzten die Deutschen 20 Prozent weniger Plastiktüten als noch 2016, jedoch ist der inflationäre Gebrauch der ökologisch nicht abbaubaren Umweltkatastrophe weiterhin zu hoch. Laut dem "Greenpeace Magazin" ist der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, derselben Meinung, denn die Minimierung des Verkaufs der Einwegtragetaschen reicht ihm nicht.
Abgaben für Umweltschutz
Nachdem Günther Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal den Vorschlag einer Plastiksteuer unterbreitet hatte, setzt auch die EU-Kommission im Januar mit ihrer geplanten Plastikstrategie ein weiteres Zeichen gegen die Vermüllung des Lebensraums. "Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik als Fische schwimmen", warnt der erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans in einer Pressemitteilung der EU-Kommission. Das Ziel ist es, bis 2030 alle Plastikverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig oder wiederverwendbar zu machen. "Wir müssen in innovative neue Technologien investieren, die unsere Bürger und unsere Umwelt schützen und gleichzeitig unsere Industrie wettbewerbsfähig halten", erklärt Timmermans weiter.