Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Projektstart in Stuttgart

Deutsche Bahn will Verspätungen durch leuchtende Bahnsteigkante eindämmen

Um die Pünktlichkeitsrate der S-Bahnen zu erhöhen, startete die Deutsche Bahn ein neues Projekt in Stuttgart: Leuchtende Bahnsteige sollen Fahrgästen bereits frühzeitig zeigen, wo der Zug halten wird und an welchen Stellen die Einstiegspunkte sein werden.

Pünktlichkeit ist eine Tugend

Laut einer Statistik der Deutschen Bahn sollen im Januar 2018 im deutschlandweiten Regionalverkehr etwa 95 Prozent der Züge bis auf fünf Minuten pünktlich gewesen sein. 780.000 Fahrten wurden hierfür ausgewertet. Umgerechnet kamen demnach 741.000 S-Bahnen pünktlich - allerdings auch ganze 39.000 zu spät. Zudem sind die Passagiere in Bezug auf die Zugabteile oft sehr ungleich verteilt, sodass einige Wagons in einem engen Gedränge enden, während andere fast vollständig leer bleiben. Diesen beiden Problemen will sich die Deutsche Bahn nun mit einem neuen Projekt annehmen, welches in Stuttgart nun seinen Einstand feiern durfte: die leuchtende Bahnsteigkante.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Ob Ihr wirklich richtig steht ...

... seht Ihr wenn das Licht angeht! Dieser Spruch gilt nicht nur als Motto der Kinderfernsehshow "1, 2 oder 3", sondern auch als Leitsatz des neuen Pilotprojekts der Deutschen Bahn. Das Berliner Start-up "SIUT" ließ sich dabei im Rahmen des "StartupXpress"-Programms des Unternehmens etwas ganz Besonderes einfallen, um den S-Bahn-Verkehr effektiver zu gestalten. Das Ergebnis wird in der offiziellen Pressemitteilung der Deutschen Bahn als "dynamische Wegleitung mit Leuchtstreifen" bezeichnet und wurde im Gegensatz zu Stuttgart 21 sogar rasant in der Schwaben-Hauptstadt umgesetzt. Am Gleis 2 der Bahnstation in Stuttgart-Bad Canstatt können Passenten nämlich ab sofort einen farbenfrohen, blinkenden Bahnsteig beobachten. Passend zur Kidnersendung werden dabei die Linien S1, S2 und S3 abgedeckt.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

So funktioniert's

Für den bunten Bahnsteig wurden laut der Pressemitteilung über eine Länge von 210 Metern 670 sogenannte Lichtfaserbeton-Platten verlegt, in denen 14.740 LEDs und kleine Recheneinheiten integriert wurden. Fährt ein Zug ein, signalisieren die Symbole durch eine gelbe Doppellinie die Länge der Bahn. Durch blinkende weiße Pfeile werden Personen außerhalb dieses Bereichs darauf hingewiesen, sich in Richtung der möglichen Zustiegspunkte zu bewegen. Die Positionen der Türen werden ebenfalls auf dem Bahnsteig durch blinkende weiße Linien signalisiert, sodass sich Fahrgäste bereits vorzeitig in die umliegenden Bereiche begeben können. Doch das war noch nicht alles.

Leuchtende Bahnsteigkante in Stuttgart
Leuchtende Bahnsteigkante in Stuttgart

In den drei Testzügen wurden außerdem die bereits vorhanden Kameras angelernt, die Auslastung der jeweiligen Wagons in Echtzeit zu messen und an den intelligenten Leucht-Bahnsteig zu übertragen. Mithilfe von roten, gelben und grünen Linien wird Passanten hiermit bereits im Voraus signalisiert, welche Abteile bereits voll sind und an welchen Zustiegspunkten des einfahrenden Zugs noch reichlich Platz im Wagon sein wird. Das Unternehmen beteuert dabei in seiner offiziellen Pressemitteilung, sämtliche Datenschutzvorgaben einzuhalten. In selbigen Statement lässt die Deutsche Bahn außerdem verlauten, dass bei positiver Resonanz weitere leuchtende Bahnsteige in Deutschland folgen werden. Ob hierfür bereits ein konkreter Zeitplan ausgearbeitet wurde, ist allerdings nicht bekannt.