H&M lässt alle Zulieferer eine Verpflichtung unterschreiben, in der steht, dass "Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Gefängnis- oder illegale Arbeit nicht akzeptiert wird". Ein Sprecher von H&M erklärte gegenüber "Quarz" zudem, dass der schwedischen Modekette keinerlei Verstöße gegen diese schriftliche Vereinbarung bekannt wären, aber die veröffentlichten Informationen sehr ernst genommen werden. Die Verletzung der Regelungen "würde zu einer dauerhaften Kündigung unseres Geschäftsvertrags führen", unterstreicht der Sprecher.
Gefängnis- oder Zwangsarbeit?
Auch der Verhaltenskodex des Kaufhaus-Giganten C&A verbietet strikt jegliche Gefängnisarbeit im Bereich Zwangsarbeit. Das bedeutet jedoch auch: Solange nicht klar definiert ist, ab wann Gefängnisarbeit als Zwangsarbeit deklariert werden kann, ist diese legal. Ist ein Insasse, der eine Strafe absitzt und zur Arbeit in eine Produktion eingeteilt wird, noch frei in seinem Handeln oder wird ihm dies vorgegeben, wird er gezwungen die Tätigkeit auszuüben, weil ihm keine andere Wahl bleibt? Auf Nachfrage von "Quarz" erklärte das niederländische Unternehmen, dass alle 273 Fabriken der chinesischen Lieferanten mindestens einmal pro Jahr geprüft würden. Dabei habe man noch nie den Einsatz von Gefängnisarbeitern beobachten können. Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Regeln würden Zulieferer ebenfalls sofort "mit einem langfristigen Sanierungsplan gekündigt", erklärt C&A weiter. Allerdings ist festzuhalten, dass nicht die Zulieferer, sondern die großen Unternehmen in der Verantwortung stehen und daher immer gewährleisten müssen, dass ihren Regeln befolgt werden.