Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Spur führt in die Karibik

Interpol eingeschaltet: Angeblicher Anlegerhilfsverein soll 100 Millionen Euro dank Bitcoin-Diebstahl ergaunert haben

Die österreichische Firma “Optioment” konnte Krypto-Investoren mit versprochenen Renditen für sich gewinnen und ergaunerte so über 100 Millionen Euro. Im November 2017 verschwanden die Firma plötzlich von der Bildfläche, alle Hintermänner sowie das eingezahlte Geld sind weg. Jetzt bittet die Regierung um die Hilfe Interpols.

Die österreichische Firma “Optioment” konnte Krypto-Investoren mit versprochenen Renditen für sich gewinnen und ergaunerte so über 100 Millionen Euro. Im November 2017 verschwanden die Firma plötzlich von der Bildfläche, alle Hintermänner sowie das eingezahlte Geld sind weg. Jetzt bittet die Regierung um die Hilfe Interpols.

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Zu schön um wahr zu sein

Schon unsere Oma hat uns damals erklärt, dass man alle lukrativen Angebote hinterfragen und sich nicht einfach auf Deals einlassen sollte. Nicht umsonst muss man immer das Kleingedruckte lesen, Bekannte und Freunde um Erfahrungen fragen und sich im Netz schlaumachen, bevor man seine kompletten Ersparnisse investiert und am Ende mit leeren Händen da steht. Diese Gedanken haben sich eine Reihe von Österreichern scheinbar nicht gemacht, als sie sich im vergangenen Jahr von der Firma “Optioment” das Geld aus den Taschen haben ziehen lassen. Wie die österreichische Zeitung “Die Presse” und das ORF-Wirtschaftsmagazin “Eco” aktuell bestätigen suchte das Unternehmen auf Veranstaltungen Investoren und versprach jenen, welche ihre gesparten Gelder in Bitcoin umwandelten und über “Optioment” anlegten, bis zu vier Prozent Rendite pro Woche.

Im November 2017 brach die Online-Page dann plötzlich zusammen, alle wurden über den Tisch gezogen und haben ihre Kohle verloren. Laut der “Die Presse” handelt es sich um den “größten Kriminalfall im Zusammenhang mit der Kryptowährung Bitcoin, die Europa bisher gesehen hat”. Alle untergetauchten Hintermänner von “Optioment” haben zusammen mehr als 100 Millionen Euro ergaunert. Laut dem Wirtschaftsmagazin “Eco” hatten ein Däne und ein Lette die Finger mit im Spiel und sollen mit mehr als 10.000 Bitcoins verschwunden sein. Drei Österreicher, welche an dem Vertrieb der Plattform eigentlich beteiligt waren, sehen sich aktuell selbst als Opfer an. Ihr Anwalt erklärte: “Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass unsere Mandanten nicht in den Zahlungsfluss eingebunden waren. Unsere Mandanten haben von den Investoren daher weder Geld noch Bitcoins entgegengenommen, noch Gelder oder Bitcoins weitergeleitet, sodass sie mit dem Verschwinden der Bitcoins nichts zu tun haben können.”

Laut der “Die Presse” sollen mehr als 10.000 Personen in das Unternehmen investiert haben und fordern nun Entschädigung. Die österreichische Regierung bittet unterdes die internationale Organisation der Kriminalpolizei - kurz Interpol - um Hilfe und möchte den Tätern auf die Schliche kommen. Wie die Landespolizeidirektion Wien am Dienstag, den 20. Februar 2018 bestätigt haben soll, führt die Spur aktuell in die Karibik. Dort soll eine Firma namens “GoUrl.io" hinter dem Diebstahl stecken und als Schnittstelle zwischen Euro und Bitcoin fungiert haben. Was diese mit dem eingegangenen Geld angestellt haben, ist ein Geheimnis.

Regulierung in Deutschland

Anfang Januar 2018 erklärte Bundesfinanzminister Peter Altmaier bereits bei seinem Treffen mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire in Paris, dass man die “Digitalwährung Bitcoin regulieren” und genauer unter die Lupe nehmen müsse. Derzeit arbeite man an Vorschlägen, welche beim großen G20-Meeting der Industrie- und Schwellenländer im März in Argentinien vorgestellt werden soll.

Auch der weltbekannte Risikoanalytiker Christopher Whalen erklärte Ende 2017, dass der “Bitcoin ein altmodischer Schwindel im Gewand eines Technikwunders der Neuzeit” sei und fügte hinzu, dass man sich von diesem abwenden sollte. “Wer ihn befürwortet, unterstützt nicht eine neue Anlageklasse, sondern ein Verbrecherprodukt. Der Hype um die Kryptowährung ist die größte spekulative Blase der Moderne, der erste große Finanzbetrug des 21. Jahrhunderts.”