Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Eine Sache der Wissenschaft

Fällen schlaue Menschen öfter dumme Entscheidungen?

“Wie kann ein sonst so intelligenter Mensch solch eine dumme Entscheidung treffen?” - Wir alle haben uns schon einmal exakt diese Frage gestellt und bekommen von Professor Keith Stanovich nun die Antwort darauf.

Eine Sache der Wissenschaft

Es gibt Personen, die einen durchaus hohen Intelligenzquotienten haben, der/die Beste seines/ihres Jahrgangs waren und direkt im Anschluss den Traumjob ergattern konnten. Und doch treffen exakt diese Menschen immer mal wieder dumme Entscheidungen im Leben, glauben an ihre Horoskope oder daran, dass ihnen nichts Schlimmes widerfahren kann und landen am Ende auf der Nase. Doch warum denken sie ab und zu nicht richtig nach und machen entscheidende Fehler?

Genau dieser Frage ist Keith Stanovich, Professor für Entwicklungs- und Angewandte Psychologie an der Universität Toronto, auf den Grund gegangen und hat die Intelligenz und Rationalität der Menschheit erforscht: “Es gibt eine begrenzte Menge an kognitiven Fähigkeiten, die wir messen und Intelligenz nennen. Aber das ist nicht dasselbe wie intelligentes Verhalten in der realen Welt”, erklärte Stanovich gegenüber “magazine.utoronto.ca" und fügte hinzu, dass er der Meinung ist, dass ein IQ-Test, welcher unsere Intelligenz messen kann, sinnvoll und konstruktiv ist. Dennoch kann man sich nicht darauf beschränken, weil einige Situationen nicht nur ein besonderes Wissen, sondern auch unsere Rationalität, also unsere Denkweise und unser Verhalten, welches von unserer Vernunft gekennzeichnet ist, benötigen. Unsere Auffassungsgabe und Wissbegierde ist ebenfalls ausschlaggebend und der Schlüssel zum Erfolg.

“Der höchste Intelligenzquotient und das größte Allgemeinwissen bringen nichts, wenn nicht danach gehandelt wird”, waren Stanovichs Schlussfolgerungen, welcher ebenfalls beschrieb, dass man rational denken und nicht besonders schlau oder intelligent und irrational sein kann.

Problemlösung ist das A und O

Auch Psychologe Heather A. Buttler und sein Team von der California State University haben sich mit der Intelligenz und Rationalität einiger Testpersonen auseinandergesetzt und kamen zu gleichen Ergebnis: Weniger kluge Menschen treffen häufiger gute und für sie langfristig positive Entscheidungen, welche ihr kritisches Denken fördern und dazu anregen, alle Aufgaben vorher zu hinterfragen. Sie vermeiden problematische Situationen und bewältigen so kleinere Krisen.

Doch keine Sorge: Laut beiden Wissenschaftlern kann man vernunftgeleitetes, zweckgerichtetes Denken und Handel erlernen. Dazu muss man lediglich alle Handlungsoptionen abwegen und sich alle Vor- und Nachteile vor Auge führen. Entscheidungen sollten nicht intuitiv getroffen, sondern erst überdacht werden, sodass man Fehler frühzeitig erkennen und gar nicht erst machen kann.