Wer nach Stechmücken schlägt, vermeidet künftige Stiche
Moskitos können sich an den Geruch von Menschen erinnern, die nach ihnen geschlagen haben und lernen, diese zu meiden.
Moskitos können sich an den Geruch von Menschen erinnern, die nach ihnen geschlagen haben und lernen, diese zu meiden.
Aktuell mag das Wetter zwar trüb, nass und kalt sein, doch schon bald tauchen wieder überall nervige Stechmücken auf, welche uns den kompletten Abend versauen können. Schon in wenigen Monaten beginnt die Saison der Tierchen, welche das feuchtwarme Klima der Frühlings- und Sommermonate lieben und vermehrt auf Jagd gehen. Doch was kann man gegen solche Plagegeister tun? Sollte man sich mit Insektenschutzmittel einsprühen oder versuchen am Abend keine Lichter mehr anzuzünden?
Wie ein Team von US-Forschern aktuell in der Fachzeitschrift “Current Biology” erklären, muss man sich keine teuren Produkte aneignen, sondern sollte einfach mit der flachen Hand nach den Tieren schlagen. Dabei sei es im Übrigen nicht wichtig, dass man die Moskitos auch tatsächlich trifft. Vielmehr würden die Tiere den eigenen menschlichen Duft mit einer unangenehmen Erfahrung verbinden und sich im Anschluss immer wieder daran erinnern, exakt diese Person zu meiden.
Für ihre Forschung bauten die Biologen der University of Washington in Seattle Röhren auf, durch welche die Plagegeister haben fliegen müssen. Beim ersten Testversuch wurden einige Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) vom Geruch einer ausgewählten Person angezogen, während eine Maschine die Erschütterung beim Schlag nach den Tieren simulierte. Am darauffolgenden Tag mussten dieselben Zweiflügler erneut durch eine Y-förmige Röhre fliegen und durften sich zwischen zwei verschiedenen menschlichen Düften entscheiden. Teamleiter Jeffrey Riffell erklärte dabei, dass fast alle Tiere den Geruch, mit welchem sie eine unangenehme Erfahrung verbanden, gemieden hatten und den anderen Weg einschlugen.
“Hatten die Mücken die Gerüche und die damit verbundene Vermeidung gelernt, reagierten sie auf diese Düfte ähnlich stark wie auf DEET, eines der wirksamsten Mückenabwehrmittel. Darüber hinaus erinnerten sie sich tagelang an die erlernten Gerüche”, bestätigte Riffel in seinen Forschungen.
Nicht alle Mücken ernähren sich von menschlichem Blut und doch kommt es immer mal wieder vor, dass gerade die Gelbfiebermücke, auch ägyptische Tigermücke genannt, als Überträger von Zika-, Dengue-, Chikungunya- und Gelbfieber in Erscheinung tritt und immer häufiger in Europa auffindbar ist. Unsere heißen Sommermonate und der damit verbundene Klimawandel habe zur Folge, dass sich die Tiere auf unserem Kontinent ausbreiten, erklärte Co-Autorin Chloé Lahondère und fügte hinzu: “Leider können wir nicht sagen, was einen Menschen für Mücken besonders attraktiv macht - jedes Individuum enthält einen molekularen Cocktail aus Verbindungen von mehr als 400 Chemikalien. Doch nun wissen wir immerhin, dass Mücken bestimmte Gerüche ihrer Opfer lernen können und jene Opfer meiden, die sich mehr verteidigen.”