Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Destruktiver Schönheitswahn

Deutsche Politiker fordern Gesetz gegen Magersucht bei Models

Schön ist, wer schlank ist - diese These trichtern einem Shows wie "GNTM" oder große Designer und etliche Werbekampagnen ein. Die Anzahl magersüchtiger Mädchen steigt erschreckend. Nun sieht sich die deutsche Politiker zum Handeln gezwungen. Ein neues Gesetz soll dem Magerwahn den Riegel vorschieben.

Schön ist, wer schlank ist - diese These trichtern einem Shows wie "GNTM" oder große Designer und etliche Werbekampagnen ein. Die Anzahl magersüchtiger Mädchen steigt erschreckend. Nun sieht sich die deutsche Politiker zum Handeln gezwungen. Ein neues Gesetz soll dem Magerwahn den Riegel vorschieben. 

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Falsches Ideal

Die Anzahl von Menschen, die an Essstörungen leiden, nahm in den letzten Jahren immer mehr zu. Laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit erkrankten früher 20 von 100.000 Mädchen im Alter von 15 bis 24 Jahren an Magersucht. Heutzutage sind es bereits 50 Frauen, die mitunter wegen den sozialen Medien und gesellschaftlichen Einflüssen, einem fraglichen Schönheitsideal entgegenstreben und eine gestörte Selbstwahrnehmung entwickeln. Auch durch Sendungen wie "Germany's next Topmodel" (GNTM) wird dieses falsche Ideal vermittelt und mit Erfolg und Attraktivität verbunden. Die gesundheitlichen Schäden bleiben jedoch ein Problem, weshalb deutsche Politiker nun handeln möchten.

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Frankreich als Vorbild

In Frankreich wurde 2015 ein Gesetz erlassen, das Models nur auf Laufstegen und auf Werbeplakaten zulässt, wenn sie ein ärztliches Attest vorlegen können, indem sie als vollständig gesund eingestuft werden. Auch digitale Bildbearbeitungen müssen mit einem eindeutigen Hinweis gekennzeichnet werden - sonst drohen hohe Bußgelder. Die CSU-Politikerin Dorothee Bär erklärte laut der "FAZ", dass die Zeit gekommen sei, sich genau diese "Regelungen unserer Nachbarn genau anzusehen", wie sie vom Blatt zitiert wird. In einer Pressemitteilung unterstützt die Union auch die Initiative der Zeitschrift "Vogue", die 2012 verkündete, nicht mehr mit essgestörten Models und Mädchen unter 16 Jahren zusammenarbeiten zu wollen.

Dünn, dünner und noch dünner

"Wir brauchen eine gesetzliche Regelung zum Schutz vor Magersucht", forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Karl Lauterbach laut der "FAZ". Der Grund dafür sei die hohe Sterblichkeitsrate bei jungen Frauen mit Magersucht und die geringen Heilungschancen. Ob ein solches Gesetz aber tatsächlich zur in Deutschland realisiert werden könnte, ist noch unklar. 2018 sind auch bei GNTM zwei Kandidaten mit "normalen" Maßen als sogenannte "Curvy Models" dabei. "Wir hätten vorher auch hübsche Mädchen mit tollen Kurven gehabt, aber keiner wollte sie auf dem Laufsteg sehen", erklärt Heidi Klum im Interview mit der Boulevardzeitung "Express" die Entscheidung in der Vergangenheit."Jetzt sagen die Designer: Das ist okay. Deshalb können wir da jetzt auch mitmachen", führte sie fort. Die Aussage bestätigt, dass immer noch die Marken und Designer das westliche Schönheitsideal lenken und prägen. Ein Umdenken der Gesellschaft könnte allerdings wirklich ein neues Gesetz in Deutschland zufolge haben, nachdem sich der schädliche Schlankheitswahn deutlich zurückentwickeln könnte. Solange man gesund ist, sollte man sich auch in seiner Haut wohlfühlen dürfen.

 Wie das funktioniert, lebt zum Beispiel Amy Schumer im neuen Film "I Feel Pretty" vor: