Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Deutliche Veränderungen sichtbar

Da geht kein Licht mehr auf: Wer zu Hause gerne im Dunkeln lebt, schadet seinem Gehirn

In mehreren Experimenten fanden Forscher heraus, dass schlecht beleuchtete Räume dem Menschen nachhaltig schaden können. Dies reicht von Gedächtnislücken bis hin zu einer Lernschwäche.

Vitamin-D-Mangel

Bereits vor Jahren wurde mit unglaublich vielen Studien bewiesen, dass zu wenige Sonne einen jeden Menschen krank machen kann und das Risiko für Krankheiten wie Krebs und Herzinfarkt, Diabetes und Alzheimer ansteigt. Sollte man sich davor schützen wollen, muss man sich rund 15 Minuten am Tag im Sonnenschein aufhalten und füllt damit den Vitamin-D-Vorrat im eigenen Körper wieder auf. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) leiden gerade in Deutschland 63 Prozent aller Kinder und etwa 58 Prozent der Erwachsenen unter einem Sonnenlicht-Mangel im Blut, da sie sich nicht häufig genug im Freien bewegen und somit ihr Immunsystem schwächen. Die eigene Stimmung leidet ebenfalls unter dem Entzug von Vitamin-D, welcher gerade bei arbeitenden Elternteilen, die stundenlang in schlecht beleuchteten, fensterlosen Büros sitzen, die Folge ist.  

Laut Joel Soler von der Michigan State University in East Lansing und seinen Kollegen kann uns dieser Mangel im Übrigen auch nachhaltig schaden: Wie sie mit ihren neuen Studienergebnissen im Fachjournal “Hippocampus” erklärten, leidet unser Gehirn unter schlecht beleuchteten Räumen und wir verlieren über kurz oder lang an Denkleistung.

Veränderungen im Gehirn

Für ihre Forschung hatten die Wissenschaftler Grasratten der afrikanischen Art Arvicanthis niloticus in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen wurden über vier Wochen in einem Käfig gehalten, welcher nur sehr schwach und mit einer Stärke von 50 Lux beleuchtet war. “Das entspricht einem dunklen Wintertag oder einer typischen Innenraumbeleuchtung”, sagte Solers Kollege Antonio Nunez. Gruppe zwei durfte in einem Käfig mit einem helleren Licht von 1000 Lux ihre Tage verbringen und musste am Ende zum selben Navigationstest antreten, bei welchem sich alle Nager die räumliche Position einer unter Wasser versteckten Plattform merken mussten. Doch welche der beiden Teams schnitt besser ab und hat sich der Lichtentzug auf die kognitiven Fähigkeiten ausgewirkt?

In den Endergebnissen wurde deutlich, dass all jene Tiere, welche einen Monat lang dem sogenannten Dämmerlicht ausgesetzt waren, schlechter abschnitten. Sie konnten sich weniger gut an die versteckte Plattform erinnern, ihr Gehirn veränderte sich drastisch. Bei einer genauen Untersuchung im Hippocampus fanden die Wissenschaftler deutlich weniger Proteine des Wachstumsfaktors BDNF vor, welches normalerweise die Förderung neuer Neuronen und Synapsen begünstigt und damit den Lernprozess vorantreibt. Der Mangel an Tageslicht schädigte ebenfalls die Dornfortsätze in der Wirbelsäule, welche die Kommunikation der Nervenzellen wurde beschädigte.

“Diese Veränderungen verringern grundlegende Fähigkeiten, für die der Hippocampus zuständig ist: allen voran die Lernkapazität und das Erinnerungsvermögen”, erklärte Soler gegenüber “asianage” und fügte hinzu: “In anderen Worten: Gedämmtes Licht fördert Dummköpfe.”

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Positive Nachricht

Solltest auch Du in einem schlecht beleuchteten, fensterlosen Büro sitzen und acht Stunden am Tag Deine Arbeit verrichten, können wir Dich beruhigen: Wie weitere Tests bewiesen haben, kann man diesen Vitamin-D-Mangel und die damit verbundenen negativen Gehirnaktivitäten wieder umkehrbar machen, sollte man sich in der Freizeit häufiger im Freien aufhalten und die Sonnenstrahlen genießen.