Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Aufnahmen auf Bahntrassen

Indischer Selfie-Wahn kostet vielen Teenagern das Leben

Die indische Bahngesellschaft “South Central Railway” möchte mit Veröffentlichung eines schockierenden Selfies alle Jugendlichen wachrütteln: Es lohnt sich nicht, für ein Foto sein Leben aufs Spiel zu setzen!

Neuer Trend in Indien

Seitdem es Kameras gibt, schießen Menschen von sich selbst ein Foto. Seit 2011 nennt man solch ein Selbstporträt Selfie. Zwei Jahre später wurde es selbst vom “Oxford Dictionary” zum Wort des Jahres ernannt. Und auch auf Instagram, dem kostenlosen Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos, ist das Selfie ein echtes Highlight - mehr als 332,6 Millionen Posts zieren aktuell diesen Hashtag.

Signalhorn ignoriert 

Doch auch wenn ein Selfie beliebt ist, so setzen laut der britischen BBC manche Personen selbst ihr Leben für solch einen Schnappschuss aufs Spiel. Vor allem Teenager in Indien versuchen aktuell mit dem neuen Selfie-Wahn mitzuhalten und kommen auf die verrückteste Idee. Fitnesstrainer Siva zum Beispiel versuchte erst am Sonntag, den 21. Januar 2018 dem Trend zu folgen und posierte für ein Selfie vor einem sich nähernden Zug. Die Warnrufe seines Freundes und das Signalhorn des Zugführers ignorierte der Inder, nahm ein Video mit der Lokomotive auf und wurde von dieser schließlich erfasst. Augenzeugen am Bahnhof von Borabanda im südindischen Hyderabad riefen den Notarzt, sodass Siva noch rechtzeitig verarztet und mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingewiesen werden konnte. Laut der BBC überlebte der Fitnesstrainer die Kollision, welche aktuell als abschreckendes Beispiel im Netz geteilt wird.

(Aus Pietätsgründen wird die Kollision auf unserer Seite nicht abgebildet)

Mehr als 76 Tote

Die indische Bahngesellschaft “South Central Railway” möchte mit einer lebensgefährlichen Selfie-Aufnahme alle Jugendlichen wachrütteln und warnte via Twitter: “Dies ist nicht die Art, Selfies mit Eisenbahnen zu machen. Sie riskieren nicht nur ihr Leben, sondern fügen auch anderen Leid zu. […] Selfies sind fürs Leben – und nicht, um dieses dafür zu riskieren.” Siva selbst wurde zu einer Strafe von 500 Rupien - umgerechnet rund 6,34 Euro - verdonnert und hatte noch einmal Glück im Unglück. Auch wurde er von der Bahngesellschaft angezeigt, da das Überqueren der Gleise illegal ist.

Absurder Leichtsinn 
Laut der Studie der Universität von Carnegie Mellon (USA), dem National Institute of Technology aus Tiruchirappalli (Indien) und dem Indraprastha Institude of Information Technology in Delhi starben zwischen März 2014 und September 2016 alleine in Indien mehr als 76 Menschen, während sie versuchten, das perfekte Selfie von sich zu schießen. Die meiste dieser katastrophalen Unfälle ereigneten sich im Zusammenhang mit Zügen.