Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Von Juni bis September keine Touristen erlaubt

"The Beach"-Traumstrand: Thailands Regierung lässt die legendäre Maya Bay sperren

Träumt man sich in die Ferne Thailands taucht ein Bild unweigerlich vor dem inneren Auge auf: Der Traumstrand Maya Bays, der bereits für den Hollywood-Film "The Beach" als Kulisse diente und seither täglich von Touristen geflutet wird. Doch nun erreicht der Schaden, den die Korallenriffe in der Bucht durch den Tourismus genommen haben, ein kritisches Ausmaß. Thailands Regierung reagierte deshalb jetzt und zog kurz vor knapp die Reißleine.

Träumt man sich in die Ferne Thailands taucht ein Bild unweigerlich vor dem inneren Auge auf: Der Traumstrand Maya Bays, der bereits für den Hollywood-Film "The Beach" als Kulisse diente und seither täglich von Touristen geflutet wird. Doch nun erreicht der Schaden, den die Korallenriffe in der Bucht durch den Tourismus genommen haben, ein kritisches Ausmaß. Thailands Regierung reagierte deshalb jetzt und zog kurz vor knapp die Reißleine. 

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"The Beach" wird geschlossen 

Thailand: Das Land der Träume, atemberaubenden Strände, günstigen Preisen und freundlichen Menschen. Backpacker und Reisende aller Herrenländer treibt es in das asiatische Paradies - und genau das entwickelt sich vor allem für die heimische Natur zur Katastrophe. Unternehmen locken täglich unzählige Touristen mit Touren zu verlassenen Orten - wie etwa dem berühmten "The Beach"-Strand Maya Bay. Schon früh morgens ankern etliche Schiffe in der Bucht auf Ko Phi Phi Leh. Als Schnorchel-Paradies und Hollywood-Kulisse angepriesen, zahlen Urlauber gerne über 100 Euro, um in dem Meer zu baden, in dem auch schon Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio schwamm. Touristen-Unternehmen bezeichnen Maya Bay als traumhaft - in Wahrheit gleicht das Paradies mittlerweile eher einem Albtraum. Menschenmassen, Boote wohin das Auge reicht und 15 Minuten Zeit, um einen Schnappschuss zu ergattern, auf dem nicht 1.000 Mitreisende abgelichtet sind. Dennoch reisen immer noch viel zu viele Urlauber in die Bucht, die wegen des Films "The Beach" Berühmtheit erlangte.

Korallensterben muss verhindert werden 
Das hat nun jedoch ein Ende: Die thailändische Regierung verhing eine Art "Einreisestopp", der von Juni bis September dieses Jahres gelten soll. Der Grund: Zwei Drittel aller Korallenriffe sind so schwer beschädigt, dass nur noch eine Zwangspause für den Menschen noch Schlimmeres verhindern kann. Der thailändische Meeresökologe und stellvertretende Dekan der Fakultät für Meeresbiologie an der Kasetsart Universität in Bangok, Thon Thamrongnawasawat, spricht davon, dass 77 Prozent der Korallenriffe Thailands schwere Schäden davon getragen haben. Die Gründe hierfür sieht Thon besonders in der Verschmutzung durch Hotels und Touristen, mutwillige Zerstörung seitens Taucher und Schnorchler, Plastikabfällen, die in Ozeanen treiben und Schiffsanker.

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"Ideal wäre eine dauerhafte Schließung" 

Die Sperrung Maya Bays ist bereits die zweite vollzogene - erst vor ein paar Monaten verhing die thailändische Regierung ein Verbot für alle Touristen, die den Nationalpark Mo Koh Similan auf der Insel Koh Tachai besuchen wollten. Besonders kritisch: Im Jahr 2008 belief sich die Zahl der bedrohten Korallenriffe noch auf 30 Prozent - von den 140.000 Riffen sind zum heutigen Zeitpunkt bereits 107.800 stark angegriffen oder bereits unwiderruflich zerstört. Hilft eine kurzzeitige Schließung dieser Gebiete in der Nebensaison Mutter Natur wirklich, sich zu regenerieren? Nein! Dennoch ist Thon Thamrongnawasawat optimistisch, dass wenigstens ein paar Monate Sperrzeit ein guter Schritt in die richtige Richtung sind: "Ideal wäre aber nur eine dauerhafte Schließung - die nicht möglich ist, weil unsere Wirtschaft vom Tourismus abhängig ist". 

In einer publizierten Studien-Veröffentlichung des Meeresbiologen heißt es, dass Korallen-Fragmente eine 82 Prozentige Überlebenschance hätten, wenn sie mit der richtigen Pflege 33 Wochen, also 7,5 Monate, Regenerationszeit bekämen. Die Schließung Maya Bays beläuft sich jedoch nur auf vier Monate. Da 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Thailands aus Tourismus-Einnahmen verbucht wird, wird es aus wirtschaftlicher Sicht vermutlich nicht zu einer dauerhaften Schließung besonders bedrohter Regionen kommen - und so wird zugesehen wie das Paradies peu à peu verfällt. 

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