Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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22 Jahre später

China: Erstmaliges Klonen von Affen nach der "Dolly"-Methode

Chinesischen Wissenschaftlern ist es nun erstmals gelungen Affen erfolgreich nach der "Dolly"-Methode zu klonen. Dabei haben sie ein ehrenhaftes Ziel vor Augen und wollen Tierexperimente von Primaten erfolgreich reduzieren.

Chinesischen Wissenschaftlern ist es nun erstmals gelungen Affen erfolgreich nach der "Dolly"-Methode zu klonen. Dabei haben sie ein ehrenhaftes Ziel vor Augen und wollen Tierexperimente von Primaten erfolgreich reduzieren.
 

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Die "Dolly"-Methode

Die zwei jungen Langschwanzmakaken namens Zhong Zhong und Hua Hua, die vor mehr als 40 Tagen das Licht der Welt erblickten, sind nicht nur für ihre außergewöhnlichen Namen bekannt, sondern für ihre genetisch identische DNA. Seit der Klonung des Schafs "Dolly" vor 22 Jahren hat man intensiv weiter geforscht und es geschafft nach Kühen, Schweinen und Hunden nun auch Affen erfolgreich klonen zu können. Am Institut für Neurowissenschaften der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai wurde der gleiche Vorgang wie beim Klonschaf durchgeführt, der sogenannte somatischen Zellkerntransfer. Dabei wurde einem Weibchen eine Eizelle entnommen und vollständig entkeimt, man entfernte das komplette Erbgut. Im Anschluss befüllte man diese "leere" Eizelle mit einem Zellkern und der DNA eines Spendertieres, die im Anschluss der Leihmutter eingepflanzt wurde, welche den Klon schließlich austrug.

Schon 1999 kam ein Rhesusaffe auf die Welt, der die gleichen genetischen Informationen wie ein Artgenosse hatte. Der Klon ist allerdings aus der Teilung einer befruchteten Eizelle im Labor entstanden und ist somit "nur" ein künstlich erzeugter Zwilling.

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Ernüchterndes Ergebnis

Der Vorgang wurde von dem Team der chinesischen Wissenschaftlern um Qiang Su und Zhen Liu an die Säugetierart der Affen angepasst, wie sie in ihrem Bericht in der Fachzeitschrift "Cell" erklärten. Erstmals versuchten sie den Vorgang mit den Zellen eines erwachsenen Langschwanzmakaken und Stammzellen eines Fötus durchzuführen und scheiterten: Das Ergebnis war ernüchternd, denn nur sechs der 21 Affenweibchen, die fötale Zellen eingesetzt bekommen hatten, wurden schwanger. Nur eines der trächtigen Tiere brachte das gesunde Klon-Paar zur Welt. Bei der Variante mit adulten Zellen wurden ebenso zwei lebende Primatenbabys geboren, welche jedoch kurzzeitig nach der Geburt starben.

Kann man Menschen klonen?

Das eigentliche Ziel der chinesischen Forscher war es im Übrigen, die Tierexperimente an Affen zu reduzieren. Der Co-Autor der neuen Studie - Mu-ming Poo - betonte zufolge der "Deutschen Welle", dass Arzneimittelfirmen momentan jedes Jahr 30.000 bis 40.000 Versuchsprimaten in die USA importiert lassen. Bei genetisch identischen Affen könnte man demnach die Versuchsbedingungen vereinheitlichen und würde theoretisch weniger Versuchstiere benötigen, um auf richtige Ergebnisse kommen zu können.

Bei den Neuerkenntnissen im Klonvorgang könnte es uns kalt den Rücken herunterlaufen, schließlich leben wir mittlerweile in einem Zeitalter, in welchem eine Kopftransplantation beim Menschen nicht mehr unvorstellbar ist, sondern unserer Realität entspricht.

Da können wir nur hoffen, dass die Geschichte der "Plante der Affen"-Reihe wirklich nur eine Fiktion ist ...