Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Studie aus Dänemark deckt auf

Überlebenskünstler Frau: Darum sterben Männer früher als Frauen

Das angeblich "schwache Geschlecht" ist längst nicht so schwach, wie viele Männer behaupten. Im Gegenteil! Das belegt nun auch eine dänische Forschungsabteilung mit einer Studie. Demnach sind Frauen die besseren Überlebenskünstler.

Ungleichheit

Bis heute kämpfen Frauen für Gleichstellung. Sei es im Job, beim Gehalt oder generell wegen der Rolle in der Gesellschaft. Dabei ist das "schwache Geschlecht" alles andere als Schwach - oder könnten Männer Kinder auf die Welt bringen, wenn für viele schon ein einfacher Schnupfen ein Anzeichen des nahenden Todes ist? Klischees sind da, um bedingt zu werden - das wissen auch viele Frauen, denn sie leben seit Jahren mit ebendiesen. Und vielleicht hat dieser stetige Kampf die Frauenwelt stark und robust gemacht. Denn seit 1950 steigt laut Angaben statistischer Untersuchungen des Unternehmens "statista" zufolge die Lebenserwartung der Damenwelt stetig an. Wissenschaftler weltweit sind fasziniert von diesem Fakt und richten ihren Fokus auf die Erforschung der Überlebensunterschiede beider Geschlechter. Die Epidemiologin Virginia Zarulli des Max-Planck-Instituts in Dänemark veröffentlichte genau zu diesem Thema nun eine Studie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Überlebenskünstler

Im Schnitt erreichten Frauen 2015 ein Alter von 83 Jahren. Männer wurden hingegen nur 78 Jahre alt. Um herausfinden zu können, warum Frauen oftmals älter werden, untersuchte Zarulli die beiden Geschlechter auf ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Dafür richtete die Epidemiologin ihr Hauptaugenmerk auf Sklaverei und diverse Populationen, die in der Vergangenheit Hungersnöten oder Epidemien ausgesetzt waren. Dies waren unter anderem die Sklaven Trinidads, die Hungersnöte in der Ukraine, wie auch die isländische Epidemie im späten 19. Jahrhundert. Dabei stellte sich heraus, dass Frauen diese Lebensbedrohlichen Begebenheiten eher oder länger überstanden, als Männer. 

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Stark ist die Frau

Grund dafür könnten laut der Forscher des Max-Planck-Institus unter anderem Östrogene, also die weiblichen Geschlechtshormone sein. Sie besitzen eine entzündungshemmende Wirkung, während das männliche Testosteron das Sterberisiko für bestimmte Krankheiten zu erhöhen scheint. Auch das hohe Vorkommen risikobereiter Verhaltensweisen bei Männern trägt wesentlich zur geschlechtsspezifischen Ungleichheit der Lebenserwartung bei.