Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Diese Rechnung sprengt den Rahmen

Venedig: Japanisches Gruppe ruft wegen einer Restaurant-Rechnung in Höhe von 1.100 Euro die Polizei

Dass die Preise an den Hot Spots Venedigs utopisch hoch sind, weiß jeder Tourist. Doch mit einer Rechnung in Höhe von 1.100 Euro für ein normales Menü hätten vier Studenten aus Japan wohl nicht gerechnet und erstatteten umgehend Strafanzeige gegen den Betreiber der Lokalität.

Dass die Preise an den Hot Spots Venedigs utopisch hoch sind, weiß jeder Tourist. Doch mit einer Rechnung in Höhe von 1.100 Euro für ein normales Menü hätten vier Studenten aus Japan wohl nicht gerechnet und erstatteten umgehend Strafanzeige gegen den Betreiber der Lokalität. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Venetiens Hauptstadt Venedig hat etliches zu bieten: Den Canale Grande, den Markusplatz oder Paläste im Renaissance und Gotik-Stil. Kein Wunder zählt zählt die Lagunenstadt zu den beliebtesten Touristen-Hot-Spots der Welt. Jährlich sollen laut der Kulturschutzorganisation "Italia Nostra" mehr als 30 Millionen Touristen in die Straßen Venedigs einströmen - und das, obwohl allein ein Glas Limo am Markusplatz oder anderen Hauptattraktionen schnell mal zehn Euro kosten kann. Mit einer Rechnung von 1.100 Euro für vier Steaks, ein paar frittierte Meeresfrüchte und vier Gläser Wasser hätten japanische Studenten während ihres Aufenthalts jedoch nicht gerechnet. Aufgrund der enorm hohen Rechnung erstatteten die Hochschüler in Bologna, dem Ort an dem sie ihr Auslandsstudium absolvieren, Anzeige bei der Polizei.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Stadtbürgermeister außer sich

Nachdem die Nachrichtenagentur "Ansa" den Fall publik gemacht hatte, meldete sich der Bürgermeister Venedigs, Luigi Brugnaro, zu Wort: "Wenn sich dieses beschämende Ereignis bestätigen sollte, machen wir alles, was möglich ist, um die Verantwortlichen zu bestrafen", twitterte der 56-Jährige. Die Bürgervereinigung "Gruppo25Aprile" steht dem Stadtoberhaupt zur Seite und zeigte sich ebenfalls echauffiert. "Wer immer den guten Namen von Venedig in Gefahr bringt, schadet allen Venezianern", heißt es in dem Statement, das die Gruppierung auf ihrer Twitter-Seite veröffentlichte.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Kein Einzelfall

Seit Jahren beschweren sich die Bewohner Venedigs über den Massentourismus in ihrer geliebten Lagunenstadt. Touristenmärkte und Souvenirshops würden demnach das Stadtbild prägen und zerstören. Nicht nur Touristen, auch Einwohner werden aufgrund steigender Touristenzahlen abgezockt und zur Kasse gebeten. So steigen die Mietpreise seit Jahren stetig an und auch aibnb-Unterkünfte sind in Venedig längst kein Schnäppchen mehr. Dennoch rechtfertigt der Massenanstrom an Touristen und der damit mögliche einhergehende Ärger für alle Venezianer nicht die saftigen Preise. Die Worte Luigi Brugnaros klingen jedenfalls für viele Touristen wie Spott - wer, wenn nicht der Bürgermeister solle am besten darüber Bescheid wissen, wie dreist manche Restaurantbetreiber ihre Gäste zur Kasse bitten? Denn dass die überteurte Rechnung der vier ausländischen Studenten keinesfall ein Einzelfall ist, zeigt ein vor kurzem veröffentlichte Rechnung: 83 Euro für eine einzige Portion Risotto treiben einen ehemaligen Touristen zum Boykott der malerischen Gegend und lassen kein gutes Licht auf Venedig als Touristenregion fallen. Doch eines ist klar: Venedig braucht die Touristen, wie die Touristen Venedig.