Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Vulgäre oder beleidigende Ausdrücken können fallen

Schlaf-Redner: Das geben die meisten Menschen nachts von sich

Fünf Prozent aller Erwachsenen sind von Somniloquie betroffen. Das bedeutet, sie reden im Schlaf. Diese Verhaltensauffälligkeit tritt gewöhnlich während den Traumphasen auf. Doch warum ist das so und was geben Schlaf-Redner von sich?

Ursachen

Seid Ihr schon mal an Eurem eigenen Gebrabell aufgewacht? Keine Anst: Selbstgespräche treten gewöhnlich in den Traumphasen auf und sind völlig normal. Dabei werden geträumte Sätze einfach laut ausgesprochen. Zwischen dem Wechsel der REM- zur Non-REM-Phase können diese Selbstgespräche ebenfalls auftreten, jedoch werden sie von Fieber, Alkoholeinflüssen oder psychischen Stresssituationen begünstigt. Die ganze Thematik ist jedoch immer nicht ganz erforscht. Prof. Dr. Isabelle Arnulf vom Hôpital de la Salpêtrière in Paris, hat mit ihrer Studie etwas Licht ins Dunkle gebracht.

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Die Studie

232 Teilnehmer haben sich bereit erklärt, an den Untersuchungen der Schlafforscherin teilzunehmen. Darunter befanden sich 129 Personen mit einer REM-Schlafstörung, 87 mit Erfahrungen im Schlafwandeln oder Nachtängsten und eine Person mit nächtlichen Atemaussetzern. Die restlichen Probanden hatten keine schlafrelevanten Störungen. Zwei Nächte lang wurde die Nachtruhe der Probanden aufgezeichnet und das worüber sie sprachen aufgelistet. Das Wort "Nein" wurde dabei am häufigsten benutzt. 22 Prozent der Aussagen enthielten Beleidigungen, dabei wurde das Wort "F**k" 800 Mal mehr verwendet als im wachen Zustand. Rund zehn Prozent der Teilnehmer gaben sogar Flüche von sich. 24 Prozent der Aussagen hatten einen negativen Inhalt. "Schlaf-Redner stellen sich im Traum Situationen, in denen sie ihr Gegenüber in der realen Welt gerne verbal angreifen wollen würden – zum Beispiel dann, wenn sie im Traum einer Gefahr entfliehen oder schreien müssen", so Prof. Dr. Arnulf gegenüber der "Medical News Today".  

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Unsere Grammatik bleibt dabei solide

"Was wir wissen ist, dass das Sprechen im Schlaf dem wachen Sprechen, in Bezug auf korrekte Grammatik und dem Einbau von Nebensätzen, sehr ähnlich ist", führt die Schlafforscherin Prof. Dr. Arnulf weiter an. Laut der Expertin sind die Unterschiede nur qualitativer Natur. "Die nächtliche Sprache ist negativ, angespannt, vulgär und an jemanden außer sich selbst gerichtet". Um im Schlaf sprechen zu können, werden laut der Spezialistin die gleichen Netzwerke im Gehirn genutzt, wie im wachen Zustand. Da jedoch die zum Sprechen benötigten Muskeln während des Schlafs meist nicht aktiv sind, sind die Selbstgespräche nicht immer ganz verständlich.

Behandlungsmöglichkeiten

Somniloquie ist in den meisten Fällen harmlos. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus kann zur Verringerung hilfreich sein. Auch Sport und der Verzicht auf Koffein, Alkohol oder schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können diese Verhaltensauffälligkeit verringern. Solange die Selbstgespräche nicht durch psychischen Belastungen oder Störungen verursacht sind, besteht jedoch kein Grund zur Sorge.