Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Erster Schritt

Abnehmen beginnt im Kopf: Bevor das Hirn nicht umprogrammiert wurde, purzeln keine Pfunde

Wer abnehmen möchte, sollte neben einer Ernährungsumstellung und endlichen Stunden im Fitnessstudio auch an seinen Gedanken arbeiten. Denn erst, wenn das Gehirn neu gepolt wurde, können Erfolge sichtbar werden.

Gescheiterter Versuch

Wie oft haben wir schon eine Diät begonnen und in den ersten Tagen, wenn nicht sogar Stunden, das Handtuch geworfen? Von heute auf morgen hatten die meisten versucht, ihr komplettes Essverhalten auf den Kopf zu stellen und plötzlich Sport zu treiben. Vor allem der Anfang war schwer, man hatte den ganzen Tag über Hunger, schwitze im Fitnessstudio und sah trotzdem noch immer keine Erfolge. Natürlich war man abschließend frustriert, hat aufgegeben und sich im Anschluss direkt einmal eine ganze Tafel Schokolade gegönnt. 

Abnehmen beginnt im Kopf
Neurochirurgin und Psychiaterin Dr. Iris Zachenhofer kennt exakt dieses eben beschriebene Verhaltensmuster und erklärte in ihrem Buch “Kopfsache Schlank”, dass man nur dauerhaft abnehmen kann, sollte man für sich ein Programm entwickeln, welches einem ebenfalls Freude bereitet. Vor allem aber müssen wir unser eigenes Gehirn trainieren, indem wir den präfrontale Cortex – das Vernunftshirn – und das Belohnungssystem gegeneinander ausspielen. Dazu werden unsere sogenannten “Basalganglien” umprogrammiert, welches dafür sorgt, dass das unterhalb der Großhirnrinde gelegene Kerngebiete, welches vor allem für die Steuerung der Motorik, kognitive Signale und unsere Informationsverarbeitung verantwortlich ist, neue Eigenschaften erlernt. Und das dauert seine Zeit.

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Ziele verfolgen 

“Neue Verhalten können wir nur üben und erlernen, so ähnlich wie ein Kind Fahrradfahren erlernt, bis diese neuen Verhaltensweisen ebenfalls in den Basalganglien abgespeichert sind und automatisch ablaufen. Bis es so weit ist, passieren uns natürlich Fehler, wir essen Sachertorte statt dem geplanten Früch­tejoghurt, aber das gehört dazu. Die Akzeptanz unseres Übens nimmt auch viel Druck von uns, wir können uns nicht von heute auf morgen komplett verändern, wir benötigen die Abspeicherung des neuen Verhaltens in den Basalganglien. Die Änderung des Essverhaltens sollte daher gar keinen Leidensdruck machen”, erklärte die Neurochirurgin gegenüber “dieniederoesterreicherin” und fügte hinzu, dass Abnehmen mit dem Klavierspielen vergleichbar ist und wir uns nicht direkt als Mozart anpreisen können. Zuerst sollten wir uns demnach ein einfaches Ziel vornehmen, bis wir dieses abgespeichert haben. “Wenn wir einen kleinen Teilschritt geschafft haben, bekommen wir eine Belohnung, die wir uns schon vorab überlegt hatten. Anschließend können wir den nächsten kleinen Schritt in Angriff nehmen.”

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Nachhaltiger Erfolg

Sollte man sich an einen strikten Diätplan halten und Dinge essen müssen, welche einem eigentlich gar nicht schmecken, ist man weder glücklich, noch kann sein Leben richtig genießen und gibt schneller auf. Trainieren wir nun unser Gehirn jedoch so darauf, dass einem die Lust auf ungesundes Essen vergeht und stattdessen der Appetit auf Obst und Gemüse steigt, ist ein nachhaltiger Erfolg vorprogrammiert und das Abnehmen fällt einem leichter.