Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Wie diese Organisation die Häuser der Armen erhellt

Dieses Projekt macht Solar-Glühbirnen aus Plastikflaschen-Müll

Die "Liter of Light"-Initiative hat eine brillante Methode entwickelt, um unzähligen Familien in Armut Licht ins Haus zu bringen – und das kostengünstig und vollständig durch Solarenergie.

hat eine brillante Methode entwickelt, um unzähligen Familien in Armut Licht ins Haus zu bringen – und das kostengünstig und vollständig durch Solarenergie.

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Liter of Light

Weltweit gibt es laut einem Bericht der Vereinten Nationen etwa 1,2 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu Elektrizität haben. Um dennoch in der Nacht Licht zu haben und Heizen und Kochen zu können, sind diese Menschen auf Brennstoffe angewiesen. Diese sorgen allerdings für erhöhte Brandgefahr und eine gesundheitsschädliche Luftverschmutzung. Die MyShelter Foundation, die von Illac Diaz auf den Philippinen ins Leben gerufen wurde, möchte dies endlich beenden. "Liter of Light" soll dabei zwei Probleme auf einmal angehen: Zum einen gibt es auf der Welt unzählige Haushalte, die in Armut und völlig ohne Elektrizität leben müssen – vielen davon auf den Philippinen. Trotz diesem Umstand gehören sie laut "Ocean Conservancy" allerdings zu den fünf Ländern, die für die Hälfte des Plastikmülls verantwortlich sind, die in die Meere geworfen werden. "Liter of Light" soll sich beider Probleme annehmen.

Die magische Lampe

Auf den Philippinen leben viele Menschen mit nur wenig oder vollkommen ohne Strom. Die Häuser stehen dabei oft so nah aneinander, dass sie keine Fenster besitzen und somit auch tagsüber stockdunkel sind. Ohne Glühbirnen oder Kerosin-Lampen konnten die Bewohner demnach auch zur Mittagszeit kaum etwas sehen. Doch Illac Diaz hatte eine geniale Idee: Er füllt ganz normale Plastikflaschen mit Wasser und etwas Bleichmittel. Diese befestigt er schließlich an einem Stück Wellblech, das schließlich verspachtelt und an den Dächern der Häuser angebracht wird. Das Bleichmittel leitet dann das Sonnenlicht von draußen weiter und erhellt den gesamten Innenraum wie eine richtige Glühbirne. Damit die Anwohner aber auch nachts etwas sehen können, erweiterte Diaz das Prinzip noch weiter und baute in die Flaschen eine LED-Leuchte in einem Reagenzglas ein, was mit einem kleinen Solar-Panel verbunden wird. Tagsüber sammelt sich so genug Energie an, damit die Menschen auch nach Sonnenuntergang etwas Licht in ihren Häusern haben können.

Laut der Webseite des Projekts konnte "Liter of Light" so bereits über 350.000 Haushalte in 15 Ländern mit Licht versorgen können – fast die Hälfte davon auf den Philippinen. Sogar Straßenlaternen wurden mit den Solarlampen ausgestattet, um die Straßen zu erhellen. Als weiterer fester Bestandteil des Projekts, lehren Freiwillige auf der ganzen Welt die Menschen, wie sie die Flaschen-Lichter selbst herstellen und dadurch sogar lokale Geschäfte eröffnen können. Die Technologie wurde sogar bereits von den Vereinigten Nationen für die Flüchtlingsheime der UNHCR übernommen. Darüber hinaus wurde das Projekt bereits mit dem "St. Andrews"-Preis für Umwelt, dem "Zayed Future Energy"-Preis und dem "World Habitat Award" ausgezeichnet.