Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Lieber schön als kompetent?

Studie belegt: Je attraktiver ein Politiker ist, desto höher sind seine Chancen bei einer Wahl

Hübsch und sympathisch: Nach diesen Kriterien sollte man eigentlich den Partner und nicht Politiker wählen. Eine Studie des Soziologen Prof. Dr. Ulrich Rosar beweist aber, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Attraktivität und Wahlerfolg gibt.

Hübsch und sympathisch: Nach diesen Kriterien sollte man eigentlich den Partner und nicht Politiker wählen. Eine Studie des Soziologen Prof. Dr. Ulrich Rosar beweist aber, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Attraktivität und Wahlerfolg gibt.

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Beeinflussung der Wähler

Oberflächlichkeit hat bei Wahlen nichts zu suchen. Möchte man meinen. Dennoch spielt die Attraktivität Untersuchungen des Universitätsprofessors Dr. Ulrich Rosar zufolge, nach der Parteizugehörigkeit, den höchsten Stellenwert bei Wählern. Dieser misst seit 2002 den Zusammenhang zwischen Wahlerfolgen und Attraktivität deutscher Bundestagskandidaten mit Blick auf die Erst- und die Zweitstimme. Dabei kam Prof. Dr. Rosar von der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf auf das Ergebnis, dass die Persönlichkeit eines Kandidaten bei der Wahlentscheidung seit Beginn der Messungen immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. "Wahlentscheidungen werden häufiger kurzfristig getroffen, bei gleichzeitiger Zunahme der Wechselbereitschaft der Wählerinnen und Wähler", begründet Prof. Dr. Ulrich Rosar das Resultat. Aufgrund mangelnder, zuverlässiger Informationen über die Politiker berücksichtigen Wähler bei ihrer Kreuz-Entscheidung gerne "rollenferne Eigenschaften", wie Sympathie und Attraktivität. 

Persönlichkeit über Kompetenz
Um Attraktivitätswerte festlegen zu können, nahmen jeweils zwölf männliche und weibliche Probanden 1.779 Spitzenkandidaten unter die Lupe. Anhand von Fotos sollten sie diese auf einer Skala von null bis sechs bewerten. Dabei steht null für unattraktiv, sechs hingegen für äußerst gutaussehend. Die persönlichen Präferenzen und die eigene Charakteristiken der Probanden wie Alter, Geschlecht und Parteizugehörigkeit, sollte bei den Untersuchungen keinerlei Rolle spielen. Im Anschluss an diese Befragung werteten Prof. Dr. Rosar und sein Team die Ergebnisse aus und kamen zu dem Schluss, dass die Attraktivität gleich nach der Bekanntheit der Politiker den größten Einfluss auf deren Erfolge hat - Kompetenzen sind eher nebensächlich. 

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Die Bewertungen

Als bestes Beispiel für den Erfolg eines attraktiven Politikers, der zudem Wortgewandt ist, zählt neben FDP-Parteichef Christian Lindner auch der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz. Lindner, der für seine frischen Wahlplakate Spott und Häme, aber auch enormen Zuspruch bei jüngeren Wählern fand, konnte bei den vergangenen Bundestagswahlen mit 3,43 Punkten die höchste Bewertung der männlichen Politiker auf Bundesebene vorweisen. Die attraktivste Frau im Bundestag stellt mit einer Bewertung von 4,08 Punkten Sarah Wagenknecht von den Linken dar.  Angela Merkel schneidet im Vergleich dazu mit kläglichen 1,04 Punkten ziemlich schlecht ab. Mit den Ergebnissen der Studie will Prof. Dr. Rosar vor allem ein Bewusstsein für die Einflüsse des Aussehens bei den Wählern schaffen, um die Aufmerksamkeit wieder mehr auf die politischen Inhalte lenken zu können.