Acht Stunden Schlaf sind gesund, heißt es. Ein Forscher-Team des Londoner King Colleges legt jedoch einen drauf und behauptet, dass Langschläfer weniger Lust auf ungesundes Essen hätten und demnach schlanker sind.
Ein unruhiger Schlaf kann viele Gründe haben: Stress, Alkohol oder Koffein sind nur einige. Kaum verwunderlich also, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland unter Schlafstörungen leidet. Die Folgen eines langanhaltenden Schlafdefizits könnten drastischer nicht sein und reichen von Konzentrationsproblemen über Energieverlust bis hin zur Veränderung der Persönlichkeit führen. Schlaf ist also elementar für Körper, Geist und Seele - und für die Anzeige der Waage. Forscher des Londoner King Colleges belegten nun das, was vor ihnen bereits Wissenschaftler der Case Western Reserve University in Cleveland behaupteten: Wer länger schläft bleibt eher schlank.
Was etliche Kochbücher oder Ernährungswissenschaftler seit Jahren behaupten, soll tatsächlich möglich sein - und das nicht durch Schweißtreibenden Sport, sondern durch ein erholsames Nickerchen. 68.000 Frauen erklärten sich für die Untersuchung bereit, ihre Schlaf- und Essgewohnheiten aufzeichnen zu lassen. Heraus kam, dass die Frühaufsteher und Kurzschläfer unter den Damen häufiger zunahmen, obwohl sie weniger Kalorien zu sich nahmen, als jene, die lange ausschliefen. Als Grund nannte Sanjay Patel, Leiter des US-amerikanischen Forscher-Teams, dass Kurzschläfer den Tag über oft mit Müdigkeit und mangelnder Energie zu kämpfen hätten - somit würden sie weniger verbrennen, als jene, die ausgeruht und Energiegeladen in den Tag starten.
Die Studentin Haya Al Khatib, die sich das Thema der US-amerikanischen Studie zum Vorbild nahm und eine Projekt darüber verfasste, ist sich sicher, dass mehr Schlaf der Schlüssel für ein gesundes Leben ist: "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine längere Zeit im Bett zu einer gesunderen Ernährung führen kann. Dies verstärkt bereits den in früheren Studien beobachteten Zusammenhang zwischen Kurzschlaf und schlechten Diäten". Der nächste Schritt wird sein, die längerfristigen Auswirkungen einer Steigerung der Schlafdauer zu erforschen, um das Risiko an Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Krankheiten zu leiden, zu senken.