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Halbierung bis 2035!

Schließung etlicher "Sparkassen"-Filialen: Wird es demnächst keine Banken mehr geben?

Offizielle Zahlen der Bundesbank verdeutlichen das "Sparkassen"-Sterben in den letzten 20 Jahren. Damit scheint der Zwang des Online-Bankings nicht mehr aufzuhalten.

Filial-Schließungen Deutschlandweit 

Immer häufiger stehen Kunden vor verschlossenen Türen einer Bank-Filiale. Wo noch vor einigen Wochen echte Serviceberater als Ansprechpartner zur Verfügung standen, findet der Kunde einen kurz formulierten Hinweis auf die Selbstbedienungsautomaten. Besonders ältere Menschen, die sich noch vor dem Online-Banking wehren oder nicht wissen, wie sie digital Geld transferieren, müssen immer länger werdende Wege auf sich nehmen, um eine Beratung erhalten zu können. 2016 wurde jeder zwölfte Standort der "Sparkasse" geschlossen. In Berlin fand man einen Weg, das Filial-Sterben für die Kunden halbwegs schmerzfrei gestalten zu können: Mobile Teams der "Sparkasse" gehen zu bestimmten Uhrzeiten an die im letzten Jahr 82 geschlossenen Filialen, um Kunden weiterhin persönlich betreuen zu können.

Die Zukunft liegt in der Digitalisierung

Statistisch gesehen, sucht ein "Sparkassen"-Kunde jährlich nur einmal die Filiale auf. Hingegen nutzt ein einziger Mensch jährlich etwa 100 Mal die Funktion des Online-Bankings. "Deswegen werden wir die digitalen Zugangswege, so wie von den Kunden gewünscht, weiter ausbauen, ohne die Präsenz in der Fläche aufzugeben", sagt Stefan Marotzke, Pressesprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) der "Passauer Neuen Presse". Als einer der am meisten umkämpften Bankenmärkte Europas, herrscht in Deutschland ein großer Druck innerhalb der Finanzbranche. Neben den Kosten für den Ausbau der Digitalisierung, gesellen sich die ebenfalls hohen Beträge für die Anforderungen der Regulierer und dem beinahe Wegfallen der Erträge durch die längerfristigen Zinsen. Die Banken müssen Sparmaßnahmen ergreifen.

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Kompetenzen bündeln

Anstatt viele verstreute Zweigstellen, sollen zukünftig weniger, aber dafür größere Filialen zur Verfügung stehen. Dort soll jeder Service, den die "Sparkassen" bieten können, den Kunden an einem Ort zugänglich sein. Um trotzdem die entstehende Lücke auf dem Land "schließen" zu können, sollen sogar "Sparkassen"-Busse eingesetzt oder Kooperationen mit dem örtlichen Einzelhandel eingegangen werden. Der Geschäftsführer des Deutschen Landkreistags (DLT), Hans-Günter Henneke, sprach sich gegen eine Landflucht der "Sparkassen" aus. "Man sollte nicht generell den Rückzug aus der Fläche propagieren, nur weil es vielleicht hier und da nicht wirtschaftlich ist", sagt er der "Süddeutschen Zeitung".