Unser Augenlicht ist mit das kostbarste, was es auf dieser Welt gibt und unsere Augen sind des Menschen wichtigstes Sinnesorgan. Kein Wunder also, dass man von einem medizinischen Notfall spricht, sollte sich plötzlich die Welt um einen herum verdunkeln und man nichts mehr sehen. Doch nicht jeder ist mit diesem Glück gesegnet, sein Umfeld klar und deutlich anblicken zu können. Allein bei uns in Deutschland gibt es schätzungsweise 150.000 blinde und 500.000 sehbehinderte Menschen, wie der “Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.” bekanntgegeben hat. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Zahl der betroffenen Personen ohne Augenlicht jedoch deutlich höher. Doch können betroffene Menschen etwas gegen ihre Blindheit tun?
Das amerikanische Start-up-Unternehmen Spark Therapeutics hat sich exakt mit dieser Frage beschäftigt und sich darauf spezialisiert, Blinden die Sehkraft zu schenken. Dazu haben sie das Medikament “Luxturna" entwickelt, welches direkt ins Auge gespritzt wird, ein defektes Gen in der Netzhaut ersetzt und dafür sorgen soll, eine Form der Blindheit, die sogenannte Netzhautdystrophie, zu eliminieren. Es ist die erste Gentherapie, welche von den Vereinigten Staaten von Amerika geprüft, akzeptiert und zugelassen wurde, nachdem im vergangenen Dezember erste Erfolge erzielt wurden.
Doch dieses Wunder hat auch seinen Preis: Rund 710.000 Euro kostet die Gentherapie beider Augen, welche laut Spark Therapeutics lediglich einmal im Leben durchgeführt werden müsste und den Träger der Erbinformation in der Netzhaut ersetzt, sodass das Gewebe am Augenhintergrund das eintreffende Licht in elektrische Signale umwandelten kann und dadurch das Sehvermögen erzeugt. “Wir wollten den Wert der Operation und die Erschwinglichkeit aller betroffenen Personen in Einklang bringen, sodass vielen Patienten ein funktionierendes Augenlicht nicht verwehrt bleibt”, erklärte Geschäftsführer Jeffrey Marrazzo im Interview mit “The Accocoated Press” zum geforderten Preis.