Wie der "Guardian" berichtet, legte die Informationsfreiheit-Anfrage der Nachrichtenagentur "Britain's Press Association" nun offen, dass es im britischen Parlament schlüpfrig zu geht und die Abgeordneten und Mitarbeiter sich oftmals von ihrer Tätigkeit ablenken lassen. Die sogenannte Informationsfreiheit-Anfrage seitens der britischen Agentur ist völlig legitim, denn ein Gesetz regelt, dass Medien und öffentliche Einrichtungen Zugriffe auf Informationen der Regierung erhalten dürfen. Ebendiese Anfrage brachte nun zu Tage, dass die Abgeordneten, Angestellten und Mitglieder beider Kammern, des House of Commons (Unterhaus) und des House of Lords (Oberhaus), täglich bis zu 160 Male versuchten, auf Webseiten mit pornografischem Inhalt zu surfen.
"Nicht beabsichtigt"
Zwischen den Monaten März und Oktober 2017 sollen insgesamt mehr als 30.000 versuchte Zugriffe verbucht worden sein. Erst Ende letzten Jahres musste Damian Green, der erste Staatssekretär und Stellvertreter der britischen Premierministerin Theresa May, aus allen Ämtern zurücktreten. Er hatte eine Journalistin sexuell belästigt und anschließend falsche Angaben bis hin zur Verleumdung der Dame getätigt. Nun wird die konstitutionelle Monarchie erneut von einem Sex-Skandal erschüttert. Ein Sprecher des Parlaments des Vereinigten Königreichs gab in einem Statement, das dem "Guardian" vorliegt, an, dass mittlerweile alle pornografischen Webseiten im Netzwerk des Verfassungsorgans blockiert wurden. Zudem sei "die überwiegende Mehrheit der Versuche" nicht beabsichtigt gewesen - vielmehr seien die veröffentlichten Daten lediglich ein Indiz dafür, wie oft eine Anfrage gestellt wurde, jedoch nicht dafür, dass diese Seiten auch besucht wurden.