Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Diskussionswürdige Regelung

US-Army führt umstrittene Unterwäsche-Vorschriften für Transgender-Soldaten ein

US-Präsident Donald Trump wollte ein Verbot für Transgender-Soldaten aussprechen. Nach viel Gegenwind ist das zwar vom Tisch, dennoch verlangt das Verteidigungsministerium nun, dass alle Mitglieder des Militärs die "passende" Unterwäsche zu tragen haben.

Ende der Verbannung

Noch zu seiner Amtszeit sprach sich der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama, dafür aus, dass im Militär vorgeltende Verbot für Soldaten, die Transgender sind, ab Juli 2017 für nichtig zu erklären. Sein Nachfolger und amtierender Präsident der USA, Donald Trump, hingegen zögerte die Verabschiedung dieses Entschlusses hinaus und unterzeichnete eine Anordnung, die die Aufhebung erst 2018 vorsieht. Auch weitere Versuche, diesen Termin zu blockieren und das Verbot aufrecht zu erhalten versuchte Trump durchzusetzen - er scheiterte jedoch vor einem US-Berufungsgericht. Seinen Aufschub begründet der 71-Jährige damit, dass Transgender, die Teil der US-Army sind, den Staat durch "immense medizinische Kosten" zur Kasse bitten würden. Zudem beschrieb er alle Transgender als "Störung" im Militär. 

Als Transgender bezeichnet man Menschen, deren Geschlechtsidentität von ihrem angeborenen Geschlecht abweicht. Kurz gesagt: Transgender fühlen sich im falschen Körper geboren. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Studie widerlegt Trumps Aussage

Die genannten "immensen medizinischen Kosten", die Transgender, die dem Militär angehören, den Staat kosten würden, beziehen sich laut Trump auf Geschlechtsumwandlungen und Hormonbehandlungen, die vom Militär möglich gemacht werden sollen. Diese Summen sind jedoch laut einer Studie der "Rand Corporation" "relativ gering". Forscher der "Rand Corporation" kommen außerdem auf das Ergebnis, dass Transgender nur einen "minimalen oder keinen Einfluss" auf die operative Effektivität oder Bereitschaft der Einheiten haben. Schätzungsweise sind 6.500 Transgender in einer aktiven Komponente beim US-Militär. Ihnen droht ein Dienst-Ausschluss, sollten sie sich offenbaren.

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Absurde Vorschrift

Diese Regel wurde nun abgeschwächt. Ab dem 1. Januar 2018 sollen sich Transgender offenkundig für eine Anstellung beim US-Militär bewerben dürfen - jedoch nur, wenn sie sich an gewisse Regeln halten. In dem veröffentlichten Memorandum des Verteidigungsministeriums sind die neuen Vorschriften für Soldaten und Soldatinnen festgehalten. Je nachdem welches Geschlechtes sich der Anwärter zugehörig fühlt, darf diese die Wasch- und Schlafräume für Frauen oder Männer aufsuchen dürfen. Jedoch nur dann, wenn der Soldat oder die Soldatin zu Unterwäsche greift, die mit der "physischen Anatomie übereinstimmt". Das bedeutet: Ist eine weibliche Soldatin ein Transgender und steht mit ihrem angeborenen Geschlecht in einem Konflikt, so muss sie sich dennoch als Frau kleiden, auch wenn sie eigentlich das Leben eines Mannes führen möchte. Begründet werden diese Auflagen seitens des Verteidigungsministeriums nicht.

Hier übrigens Trumps Versprechen, das er vor der Präsidentschaftswahl abgegeben hat.