Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Betrogen, verklagt, verurteilt

Ehefrau muss Strafe zahlen, weil sie untreuen Ehemann durch E-Mails enttarnt

Eine Schweizerin deckt durch E-Mails ihres Ehemanns mehrere Affären von ihm auf. Dieser verklagte sie daraufhin jedoch einfach – und gewinnt.

Vertrauensbruch

Bei der Ehe geht es nicht nur darum, seinen Partner ewig zu lieben und zu respektieren, sondern vor allem um bedingungsloses Vertrauen ohne Geheimnisse vor einander zu haben. Entdeckt man dann eine heimliche Affäre des Geliebten, ist dieses Band genau wie das Herz vielleicht für immer gebrochen. Eine Frau aus der Schweizer Kleinstadt Bremgarten musste allerdings genau dies durchmachen, als ihr sich in den E-Mails ihres Ehemanns mehrere Affären offenbarten. Nachdem sie ihn mit den Beweisen konfrontierte, entschloss dieser sich allerdings dazu, seine Partnerin wegen ihrer Spionage-Aktion zu verklagen.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Ein neuer Account

Einem Bericht der Schweizer "Aargauer Zeitung" zufolge entdeckte die Dame eines Tages ein neues E-Mail-Konto ihres Ehemanns auf ihrem gemeinsamen Computer. Die Passwörter ihrer bisherigen Konten hatten die beiden bis dahin stets auf kleinen Kärtchen in der Wohnung notiert, damit sie sie nicht vergessen konnten. Sie erkundigte sich bei einem Freund nach der gesetzlichen Lage der Situation – dieser ordnete ihr Vorhaben angeblich in einer "Grauzone" ein. Als die Neugier sie wohl übermannte, probierte die Frau ein altes Kennwort ihres Gatten aus und konnte sich überraschenderweise sogar in dessen neuen Account einloggen.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Noch viel überraschender war offenbar aber der Inhalt der entdeckten Nachrichten. So stieß sie auf einen angeregten Mail-Verkehr ihres Mannes mit mehreren Frauenkontakten – er hätte sie demnach wiederholt betrogen. "Ich habe ihn mit seinen Affären konfrontiert, worauf er relativ schnell aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist", erklärte sie laut der "Aargauer Zeitung" vor dem Bezirksgericht in Bremgarten. Warum vor Gericht? Ihr Ehemann hatte sie für ihre Stöbereien in seinem E-Mail-Account angezeigt.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Betrogen, verklagt, verurteilt

Seine Anwältin beschuldigte die betrogene Dame, sich mehrfach unbefugt in den E-Mail-Account ihres Gatten eingeloggt zu haben, dessen Nachrichten gelesen und Bilder sowie weitere Anhänge auf ihrem Computer gesichert zu haben. Die Verteidigung wies währenddessen auf den mangelnden Schutz des Kontos hin. Die Zugangsdaten lagen dabei "in Form der erwähnten Kärtchen auf dem Präsentierteller", wie die "Aargauer Zeitung" schreibt. Dem Gesetz konnte sich die Dame dennoch nicht entziehen.

Wegen laut dem Bericht "mehrfachen unbefugten Eindringens in ein Datenverarbeitungssystem" verurteilte sie der Gerichtspräsident Peter Thurnherr zu einer Strafe von umgerechnet etwa 1.300 Euro, die ihr allerdings erlassen wird, wenn sie sich zwei Jahre lang nichts zu Schulden kommen lässt. Ein Bußgeld von über 250 Euro wurde dennoch fällig. Dem Bericht der "Aargauer Zeitung" zufolge leben die Beiden nun bereits eine Weile getrennt, seien allerdings noch immer miteinander verheiratet.