Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Studie mit interessanten Ergebnissen

Batman, Dora, Rapunzel und Co.: Als Helden verkleidete Kinder arbeiten und lernen fleißiger

Psychologen des "Child Development"-Journals fanden in einer Studie heraus, dass sich Kinder langweiligen Aufgaben deutlich effektiver stellen, wenn sie sich dabei in die Rolle ihrer Lieblingshelden versetzen. Doch funktioniert das wirklich?

Lernen zu lernen

Gerade Kindern fällt das Konzentrieren auf einzelne, meist langweilige Aufgaben oft schwer. Vor allem beim Bewältigen der Mathe-Hausaufgaben stoßen Eltern schnell einmal auf taube Ohren, da für ihre Schützlinge in diesen Momenten so ziemlich alles auf der Welt interessanter erscheint - wer könnte es ihnen auch verübeln. Doch zum Leben gehört eben auch dazu, zu lernen, wie man mit öden Aufgaben umgeht und sie bezwingt. Eine Studie des "Child Development"-Journals soll aber einen Weg aufgedeckt haben, wie sich Kinder zu effektiverem Arbeiten oder Lernen motivieren lassen sollen - und das alles mit der Kraft ihrer Lieblingshelden aus Märchen und dem Fernsehen.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Rollenspiel

In ihrer gemeinsamen Studie für das "Child Development"-Journal analysierten Rachel E. White vom Hamilton College und Universität von Pennsylvania und Emily O. Prager von der Universität von Minnesota das Verhalten von 180 vier- und sechsjährigen Probanden. Diese sollten über einen Zeitraum von zehn Minuten eine langweilige, repetetive Aufgabe am Computer bearbeiten, die ihnen von den Experten lediglich als "sehr wichtig" beschrieben wurde. Wenn sie eine Pause brauchten, konnten sie sich nach eigenem Ermessen einem bunten Spiel auf einem iPad widmen, das am anderen Ende des Raums bereitlag.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Arbeitet Batman hart?

Vor dem Beginn des Experiments wurden die Kinder noch in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Auswahl sollte sich während der Aufgabe die Frage stellen: "Arbeite ich hart?" Die nächsten sollten sich genau dieselbe Fragestellung aus der Perspektive einer dritten Person stellen - zum Beispiel: "Arbeitet Fabian hart?" Die restlichen Teilnehmer wurden vor dem Test nach ihren Lieblingsfiguren gefragt und bekamen daraufhin entsprechende Kostüme von Batman, Dora, Rapunzel, Bob der Baumeister und Co., um sie während der Aufgabe anzuziehen. Sie sollten sich dazu die gleiche Frage im Bezug auf den Charakter stellen, den sie verkörpern - wie in etwa: "Arbeitet Batman hart?"

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Spielerisch lernen

Wenig überraschend verbrachten alle Kinder insgesamt etwa 63 Prozent der Zeit mit dem Spiel auf dem iPad - Arbeiten ist eben einfach langweilig. Dabei zeigten allerdings nicht nur die älteren Probanden ein höheres Durchhaltevermögen, sondern vor allem auch die verkleideten. Die Teilnehmer, die sich die Fragen in der dritten Person stelllten, waren ebenfalls erfolgreicher als die "Arbeite ich hart?"-Gruppe.

Kinder würden sich also besser konzentrieren, wenn sie sich von der "magischen Anziehungskraft" des iPads loslösen konnten - dies würde ihnen zudem deutlich leichter fallen, wenn sie "über die Aufgaben reflektieren, als wenn sie eine andere Person wären", wird die Studie vom "World Economic Forum" zitiert. Der mutige Batman kann nun mal eher dem verführerischen iPad-Spiel widerstehen, als der kleine Timmy - ein Rollenspiel könnte somit auch nervige Mathe-Hausaufgaben zu einer heldenhaften Mission machen!